Es war eine durchaus interessante Spekulation. Doch nachdem es über Monate hinweg immer wieder nur mitunter wilde Gerüchte gab, kann nun attestiert werden: Die Aufregung um die Aktie von Manchester United war letztlich eher übertrieben. Denn der englische Rekordmeister wird nicht geschluckt, es gibt lediglich einen neuen Investor.
So hat der englische Milliardär Sir Jim Ratcliffe nach monatelangen Tauziehen 27,7 Prozent der Anteile an Manchester United übernommen. Sein Einstieg ist damit abgeschlossen. Laut Manchester United seien nun alle notwendigen Zustimmungen der Liga und des Verbandes vorhanden.
Ratcliffe kaufte damit etwas mehr als die zunächst angekündigten 25 Prozent. Wie viel Geld er dafür investierte, ist unklar. Laut der BBC hätten ihn ein Viertel der Anteile schon mehr als 1,4 Milliarden Euro gekostet. Darüber hinaus will er zusätzlich 300 Millionen Dollar in das mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Stadion Old Trafford investieren.
Mehrheitsbesitzer des seit Längerem sportlich wieder einmal kriselnden Clubs bleibt die bei den Anhängern sehr unbeliebte Glazer-Familie aus den USA. Im Gegenzug für seine Investitionen werden Ratcliffe und seine Firma aber die Verantwortung für die sportlichen Belange übernehmen. Der Chef des Chemie-Riesen Ineos hat sich bereits im Radsport und im Segeln engagiert.
Der 71-Jährige stammt aus der Gegend von Manchester. "Als Junge aus der Region und lebenslanger Anhänger des Clubs bin ich sehr glücklich, dass wir eine Vereinbarung mit dem Vorstand von Manchester United gefunden haben, die die Verantwortung für das Management des Fußball-Geschäfts an uns überträgt", erklärte Ratcliffe im vergangenen Jahr.
Nachdem diverse Gerüchte um einen Komplettübernahme in den vergangenen Monaten die Manchester-United-Papiere immer wieder etwas in die Höhe getrieben hatten, fällt diese Fantasie nun endgültig weg. Die Aktie zeigte sich zuletzt wieder schwächer. Die Anteilscheine des chronisch defizitären Vereins, der auch sportlich weiterhin auf keinem sonderlich guten Weg ist, bleiben daher eher unattraktiv.
Mit Material von dpa-AFX