Der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer
Der US-Finanzinvestor Bain Capital habe den Deutschen in den vergangenen Wochen eine Übernahmeofferte unterbreitet, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstagabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Diese habe aber die hohen Preiserwartungen des Unternehmens nicht erfüllt. Auch die Turbulenzen auf dem Kreditmarkt, ausgelöst unter anderem durch steigende Zinsen, erschwerten die Möglichkeiten für Firmenkäufe durch Finanzinvestoren. Gerresheimer und Bain hätten keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben wollen, hieß es weiter.
Interessante Konstellation
Der Aktienkurs der Deutschen ist seit Jahresanfang um mehr als ein Fünftel abgesackt. Den Kreisen zufolge arbeitet Gerresheimer bereits seit Jahren mit einem Berater zusammen, um auf Übernahmeangebote vorbereitet zu sein. Wegen der beiden unterschiedlichen Sparten gilt das Unternehmen schon seit langem als Top-Kandidat für eine Aufspaltung.
Die Entwicklung bei Gerresheimer ist symptomatisch für die derzeitige Lage im Übernahmegeschäft. Auf der einen Seite leiden Finanzinvestoren zunehmend unter den Folgen des Ukrainekriegs, steigenden Zinsen, Inflation und Rezessionsängsten. Auf der anderen Seite sind Unternehmensführungen nicht bereit, Angebote ohne ordentliche Zuschläge auf den aktuellen Marktwert zu akzeptieren.
Dass Gerresheimer ins Visier von Private Equity rückt, verwundert nicht. Mutige Anleger mit Weitblick können eine Trading-Position eröffnen und auf ein Übernahmeangebot in den kommenden Wochen spekulieren. Zur Absicherung sollte ein Stopp bei 62 Euro platziert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)