Elon Musk hat die Börse mit seinem Plan, Twitter zu kaufen, in helle Aufregung versetzt. Die Twitter-Aktie ging am Donnerstag erst durch die Decke, schloss aber mit einem Minus von 1,7 Prozent. Musk sprach auf einer Konferenz davon, er habe Zweifel, ob der Deal klappt. Die Analysten sehen ebenfalls ein Problem.
„Ich bin nicht sicher, dass ich tatsächlich in der Lage sein werde, Twitter zu kaufen“, so der Tesla-CEO auf der TED-Konferenz am Donnerstag. Auf die Frage, ob es einen Plan B gäbe, falls sein aktuelles Angebot abgelehnt würde, sagte Musk: „Den gibt es". Wie der aussieht, dazu sagte Musk nichts.
Die nötigen Mittel habe er auf jeden Fall, so Musk.
Doch genau daran haben Analysten Zweifel, denn die allermeisten Vermögenswerte Musks sind nicht liquide, sondern Firmenbeteiligungen. Wells Fargo beispielsweise wies darauf hin, dass Musk möglicherweise Tesla-Aktien verkaufen müsse, um die Übernahme zu finanzieren.
Erst im November hatte sich Musk von 170 Millionen Aktien Tesla-Aktien und damit von zehn Prozent seines Anteils getrennt. Musk brauchte das Geld, um Steuern zu zahlen und Optionen zum Kauf weiterer Tesla-Aktien zu nutzen. Der Tesla-Aktienkurs stand im Anschluss wochenlang unter Druck.
Beim geplanten Twitter-Deal stellt sich die Frage, wie ernst es ihm mit der Übernahme wirklich ist. Die Börse spekuliert offensichtlich auf ein höheres Angebot, schließlich ist Twitter vor sechs Monaten 70 Dollar je Aktie wert gewesen ist. Musk könnte das Pokerspiel als Majestätsbeleidigung ansehen. Gedroht hat er bereits: Werde das Angebot abgelehnt, müsste er seine Rolle als Twitter-Aktionär überdenken.
Der Twitter-Coup könnte für Musk und die Anleger noch ziemlich kompliziert werden und den Aktienkurs von Tesla belasten, vor allem, wenn Musk sein Übernahmeangebot erhöht. Beerdigt er seinen Plan und verkauft seinen Twitter-Anteil, würde der Kurs wohl abstürzen. Fraglich, wann die Twitter-Aktie dann die 70-Dollar-Marke wiedersieht. Trotzdem empfiehlt es sich als Twitter-Aktionär, erst einmal abzuwarten.