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09.02.2024 Martin Mrowka

TUI: Wichtiger Termin voraus

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TUI

Europas größter Touristik-Konzern TUI legt in der nächsten Woche seine Geschäftszahlen vor. Der kleinere Reise-Anbieter Lastminute.com konnte gestern mit seinem vorläufigen Ergebnis überzeugen. Interessant könnte es bei TUI nach den Zahlen auch auf der Hauptversammlung werden. Dann entscheidet sich ein Stückweit die Börsenzukunft des Unternehmens.

Der Online-Reiseanbieter Lastminute.com hat gemäß vorläufigen Zahlen im abgelaufenen Jahr mehr umgesetzt. Zudem stieg die Profitabilität dank Kosteneinsparungen und Mehrverkäufen. Insbesondere bei den "dynamischen Ferienpaketen" legte das Schweizer Unternehmen im ersten vollen Jahr ohne Corona-Beschränkungen stark zu. Diese gelten als besonders margenstark. 

Der Umsatz stieg im letzten Jahr um sechs Prozent auf 321,3 Millionen Euro, meldete die Firma am Donnerstag. Besonders im ersten Halbjahr profitierte Lastminute dabei allerdings von den corona-bedingt immer noch schwachen Vergleichszahlen aus dem Vorjahr. So lag das Umsatzwachstum im ersten Halbjahr noch bei 15 Prozent. Ab März 2022 waren die Vergleichswerte nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen dann wieder deutlich höher und das Wachstum fiel entsprechend geringer aus. Im Schlussquartal musste die Gruppe sogar einen Umsatzrückgang von vier Prozent auf 59,8 Millionen Euro hinnehmen. 

Doch das Online-Reisebüro konzentriert sich seit dem letzten Jahr vor allem auf die Profitabilität, schreibt Cash. So stieg der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) um satte 27 Prozent auf 39,7 Millionen Franken. Den Reingewinn für 2023 publizierte das Unternehmen vorerst noch nicht.

TUI-Zahlen am Dienstag

Das Ergebnis der Schweizer könnte ein Hinweis auf die Zahlen zum ersten Quartal (bis Ende Dezember) des laufenden Geschäftsjahres von TUI sein. CEO Sebastian Ebel wird die Zahlen am kommenden Dienstag-Morgen im Rahmen eines Presse-Calls präsentieren. Und auch der Ausblick auf das weitere Jahr 2024 verspricht Spannung.

Im Januar hatte TUI über zwei gegenläufige Entwicklungen berichtet. Einerseits könnten die Buchungen der Konsumenten in Deutschland im laufenden Jahr 2024 wieder annähernd das Vor-Corona-Niveau vom Rekordjahr 2019 erreichen. Vor der Pandemie hatte die Zahl bei rund 71 Millionen Reisen gelegen. Dieser Wert war im ersten Corona-Jahr 2020 um fast 30 Prozent eingebrochen und hatte sich nach vorläufigen Daten auf gut 69 Millionen Urlaube 2023 erholt. Jüngste Buchungszahlen aus der Reise-Branche machen Hoffnung, dass sich das Geschäft weiter stabilisiert hat.

TUI bald wieder im MDAX?

Ebenfalls am 13. Februar kommen die TUI-Aktionäre zur Hauptversammlung zusammen. Dort wird unter anderem darüber abgestimmt, ob TUI die Londoner Börse LSE verlässt und seine Börsennotiz wieder nach Deutschland verlegt, wo sie bis vor zehn Jahren notiert waren. Der Konzern aus Hannover war 2014 nach der Fusion mit der britischen Tui Travel an die Londoner Börse abgewandert. Drei Viertel der Anteilseigner müssen mindestens zustimmen.

Sollte am 13. Februar alles so laufen, wie vom TUI-Management geplant, würde der Reise-Konzern bereits am 8. April in den Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse einziehen. Nach der vierteljährlichen Index-Überprüfung im Juni winkt wieder eine Aufnahme in den MDAX. Ab Montag, 23. Juni, könnte die Aktie dann wieder ein Mitglied im Index der mittelgroßen deutschen Werte werden.

JPMorgan-Experte Pankaj Gupta sieht die TUI-Aktie dann außerdem auch im MSCI Eurozone Small Cap Index, sobald die formal notwendigen Änderungen erfolgt sind.

Im Vorfeld des wichtigen Termins kann die TUI-Aktie am Freitag im Xetra-Handel fast zwei Prozent auf 6,53 Euro zulegen. Dabei hält sie sich weiter oberhalb der 200-Tage-Linie, die bei 6,10 Euro verläuft.

TUI (WKN: TUAG50)

Ein guter Start in das Geschäftsjahr und die mögliche Entscheidung der Hauptversammlung, die Notierung an der LSE aufzugeben, um die Liquidität in Deutschland zu konzentrieren, könnten die Katalysatoren für eine weitere Aufwertung der TUI-Aktie sein. Wer darauf spekulieren mag, kauft auf aktuellem Niveau nach.

DER AKTIONÄR hat für die TUI-Aktie ein längerfristiges Kursziel von 11 Euro ausgegeben. Eine Enttäuschung könnte den Touristik-Wert jedoch auch wieder drücken. Eine Stop-Loss-Order bei 5,50 Euro bewahrt vor schmerzhaften Verlusten.

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