TUI erzielt das Gros seiner Umsätze zwischen April und Oktober und setzt daher auf eine starke Sommer-Saison 2022. Das könnte mit Blick auf aktuelle Buchungs-Zahlen, die über dem 2019er-Niveau gelegen haben (DER AKTIONÄR berichtete), auch gelingen. Dennoch kommt der Aktienkurs nicht in Schwung. Grund: Die Anleger warten auf den Mittwoch und frische Zahlen.
Für das abgelaufene zweite Quartal (Januar, Februar, März) rechnen die von Bloomberg befragten Analysten mit Umsätzen in Höhe von 1,95 Milliarden Euro. Dabei sollen operative Verluste (EBIT) von rund 341 Millionen Euro aufgelaufen sein. Und unter dem Strich gehen die Experten von einem Minus von rund 169 Millionen Euro aus. Der freie Cashflow wird mit Minus 1,13 Milliarden Euro taxiert, das heißt, dass freie finanzielle Mittel in dieser Höhe abgeflossen sind.
Kurzer Rückblick: Die Zahlen, die der Reisekonzern zum ersten Quartal (Oktober, November, Dezember) präsentiert hatte, waren eine Enttäuschung. Sowohl die Erlöse (2,4 Milliarden Euro) als auch die Verluste (384 Milliarden Euro) verfehlten die Markterwartungen.
Die TUI-Aktie verliert zu Wochenbeginn in einem schwachen Marktumfeld rund drei Prozent auf 2,55 Euro.
Die Aussichten haben sich zwar zuletzt mit Blick auf die Buchungszahlen aufgehellt, sodass 2022 tatsächlich ein starkes Jahr für die Tourismus-Branche werden könnte. Dennoch wollen die Anleger nun auch Verbesserungen auf operativer Ebene sowie idealerweise einen konkreten Ausblick auf das Gesamtjahr sehen. Anleger bleiben weiterhin außen vor, zumal auch das Chartbild zur Vorsicht mahnt.