Die TUI-Aktie notiert weiterhin unter der wichtigen 7-Euro-Marke und macht aktuell auch keine Anstalten, diese Hürde zurückzuerobern. Am gestrigen Dienstag drohten sogar zunächst größere Verluste. Doch die überragenden Zahlen von – mit Blick auf die Kreuzfahrt-Sparte – US-Konkurrent Carnival verhinderten Schlimmeres.
Kurzer Rückblick: Die Zahlen des US-Unternehmens waren in der Tat ein Sommer-Highlight. Die Umsatzerwartungen des Marktes wurden nicht nur übertroffen, es wurde auch ein neuer unternehmenshistorischer Bestwert für ein zweites Quartal (per Ende Mai) eingefahren. Und ergebnisseitig konnte der Kreuzfahrt-Gigant die Erwartungen regelrecht pulverisieren. Statt der im Vorfeld taxierten zwei Cent Verlust pro Aktie erwirtschaftete der Marktführer einen Gewinn von 134 Millionen Dollar, was elf Cent je Aktie entspricht (DER AKTIONÄR berichtete).
Diese immense Lust auf Kreuzfahrten hatte sich bei TUI bereits mit den Jahren Zahlen 2022/2023 angedeutet. Da stand ein operativer Gewinn (EBIT) von 236 Millionen Euro zu Buche. In den jüngsten Halbjahreszahlen hat sich dieser Trend fortgesetzt. TUI wies zu diesem Zeitpunkt bereits rund 105 Millionen Euro Gewinn aus – und die starken Monate mit Blick auf das Sommergeschäft kommen erst noch. Aufgrund der hohen Buchungseingänge wollen die Hannoveraner die Kreuzfahrt-Flotte in den kommenden zwei Jahren von sechs auf neun Schiffe ausbauen.
Die TUI-Aktie verliert trotz der starken Carnival-Zahlen am Mittwoch (Nachmittag) rund 3,3 Prozent auf 6,69 Euro. Bliebe es auf Schlusskurs-Basis dabei, hätte das Papier den GD50, der aktuell bei 6,76 Euro verläuft, gerissen. Nun könnte es – im Falle stärkeren Verkaufsdrucks – bis in den Bereich von 6,50 Euro gehen. Für eine erste kleine Aufhellung des charttechnischen Bildes wäre indes eine Rückeroberung besagter 7-Euro-Marke wichtig. Allerdings würde erst ein (erneuter) dynamischer Ausbruch über die 7,41er-Marke ein frisches Kaufsignal bringen.
Die TUI-Aktie tut sich trotz des fantastischen Branchen-Sentiments derzeit schwer, verlorenes Terrain zurückzuerobern. Fundamental bleibt die Aktie aus Sicht des AKTIONÄR aufgrund der günstigen Bewertung (2025er-KGV von 6; Peers: 14) ein Blickfang. Investierte bleiben daher dabei. Da sich das Chartbild allerdings eingetrübt hat, sollten sich etwaige Nachkäufer beziehungsweise Neueinsteiger besser noch in Geduld üben.