Mittelmeer-Spezialist TUI hat dank fortschreitender Impfkampagne in der EU und sinkenden Infektionszielen in klassischen Reiseländern sein Programm jüngst deutlich ausgebaut. Womöglich kann auch die Türkei im Sommer bereist werden – Merkel und Co verhandeln derzeit. Diese Destination ist gerade bei Familien wegen ihres guten Preis-Verhältnisses sehr beliebt.
Man wolle mit der Türkei an Regelungen arbeiten, um deutschen Touristen sicheren Urlaub in beliebten Ferienregionen des Landes zu ermöglichen, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu. Hintergrund: Die Türkei ist für TUI ein durchaus wichtiges Urlaubsziel. So hatte diese Destination in der Vor-Corona-Zeit einen Umsatz-Anteil im hohen einstelligen Prozentbereich.
Türkei mit unsicherer Datenlage
Das übergeordnete Problem: Die Bundesregierung hatte die Reisewarnung für beliebte türkische Urlaubsziele wie die Region um Antalya im August vergangenen Jahres nach langem Hin und Her mit der türkischen Regierung aufgehoben. Voraussetzung dafür war damals ein spezielles Hygienekonzept. Mitte November war die Reisewarnung für die gesamte Türkei wieder in Kraft gesetzt worden, nachdem das Land dazu übergegangen war, nur noch Corona-Infizierte mit Krankheitssymptomen in ihrer Statistik zu erfassen. Die Bundesregierung hielt daraufhin die erforderliche Transparenz bei den Daten nicht mehr für gegeben.
Zertifizierte Hygiene-Konzepte als Lösung
Die Türkei kämpft seit Wochen mit hohen Corona-Fallzahlen. Seit vergangener Woche gilt ein landesweiter Lockdown, der am 17. Mai aufgehoben werden soll. Touristen sind von den Beschränkungen ausgenommen. Cavusoglu erklärte, sein Land habe alle Maßnahmen getroffen, "damit unsere Freunde ihren Urlaub sicher verbringen können." Unter anderem würden die Beschäftigten im Tourismussektor bevorzugt geimpft. Hotels müssten, wie auch im vergangenen Jahr, ein Zertifizierungsprogramm für sicheren Tourismus durchlaufen.
Nach langem Stillstand und Ignoranz seitens der Politik ist aktuell viel Bewegung im Tourismus. Dass Außenminister Heiko Maas versucht, den Weg für die gerade bei Familien beliebte Türkei freizumachen, ist positiv zu bewerten. Auch in Sachen "Inlands-Tourismus" geht es voran. So hat Schleswig Hollstein erste Öffnungsschritte zum 17. Mai beschlossen. Fazit: Investierte Anleger setzen dank der deutlich verbesserten Perspektiven weiter auf höhere Kurse.
(Mit Material von dpa-AFX)