TUI-Anleger konnten sich Ende der vergangenen Woche zumindest über einen etwas stärkeren Kursanstieg freuen. Doch diese Woche scheint die Aktie wieder den Weg gen Süden einzuschlagen. Auch die aktuellsten Analysteneinschätzungen gehen überwiegend in diese Richtung. Die Aktie des Hannoveraner Touristik-Konzerns notiert im frühen Handel im Minus.
Noch vergleichsweise positiv ist Barclays. Die britische Großbank hat jüngst das Kursziel für die TUI-Aktie 4 auf 3 Britische Pfund (umgerechnet 3,32 Euro), aber das “Equal Weight”-Rating bestätigt. Der Barmittelabfluss bei dem Reiseveranstalter habe sich in den vergangenen vier Wochen beschleunigt. Verantwortlich dafür seien Erstattungszahlungen für Reisen, die wegen Corona storniert wurden, so die britischen Analysten
Weniger optimistisch ist hingegen Goldman Sachs. Die US-Investmentbank hat zwar das Kursziel für TUI zwar von 1,70 auf 2,40 Euro angehoben, die Verkaufsempfehlung aber belassen. Der Reiseveranstalter werde „in diesem Jahr geschätzte 3,6 Milliarden Euro an Cash verbrennen“, hieß es zur Begründung.
Ein regelrechtes Kurs-Armageddon prognostiziert indes die UBS. Die Schweizer sehen die TUI-Aktie perspektivisch bei 1,22 Euro. Das wären ausgehend vom aktuellen Kursniveau rund 60 Prozent Abwärtspotenzial. Die Aussagen des Reiseveranstalters, dass sich die Geschäftsbedingungen wegen der Corona-Pandemie verschlechtert hätten, seien keine Überraschung, so die UBS-Analysten.
Auch der AKTIONÄR sieht die TUI-Aktie kritisch. Solange das Thema Corona derart dominant ist, dürften die Wolken über Hannover dunkel bleiben. Anleger gehen dem Titel derzeit besser aus dem Weg.