TUI hat gemischte Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/2022 im Gepäck. Während die Umsätze leicht über den Prognosen der Analysten lagen, verfehlte das Netto-Ergebnis die Markterwartungen deutlich. Zudem will TUI die (staatlichen) Kredite weiter zurückzahlen – mittels Kapitalerhöhung. Die Aktie geht auf Tauchstation.
Der weltgrößte Reisekontern erlöste im Berichtszeitraum 16,55 Milliarden Euro und damit mehr als von Analysten erwartet. Die Experten hatten lediglich mit 16,25 Milliarden Euro gerechnet.
Der Verlust fiel indes größer aus als gedacht. Während die von Bloomberg Analysten von rund 136 Millionen ausgegangen waren, wies TUI 277 Millionen Euro Miese aus – und damit mehr als doppelt so viel, wie von den Experten im Vorfeld taxiert.
Hintergrund: Der Konzern musste nach seiner Rettung durch den Staat 2020 zusätzliche Zinskosten für Darlehen schultern. TUI kündigte nun jedoch die nächsten Schritte zur Rückzahlung der Hilfen an. Konkret haben die Hannoveraner mit dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) eine Vereinbarung geschlossen und wollen damit die restliche stille Einlage des Bundes und eine Optionsanleihe ablösen – der staatlichen Corona-Rettungsfonds verzichtet dabei auf sein Aktien-Wandlungsrecht (DER AKTIONÄR berichtete). Zudem will TUI die Kredite der Staatsbank KfW von zuletzt noch 2,1 Milliarden Euro deutlich reduziert werden. Dabei sind 730 Millionen Euro vonnöten, die man über die Ausgabe neuer Aktien einsammeln will.
TUI befindet sich weiterhin in einer äußerst schwierigen Lage. Denn die geplante (erneute) Kapitalerhöhung ist nicht so einfach umzusetzen, vielmehr ist hierfür eine Kapitalherabsetzung vonnöten (DER AKTIONÄR berichtete). Darüber soll nun die Hauptversammlung im Februar abstimmen. Der Kurs dürfte jedenfalls weiter unter Druck bleiben. Anleger sollten daher weiterhin – wie vom AKTIONÄR immer wieder in der Vergangenheit empfohlen – die TUI-Aktie besser meiden.
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(Mit Material von dpa-AFX)