Am Mittwoch wurde bekannt, dass der deutsche Reisedienstleister TUI 700 Millionen Euro seiner Kreditschulden zurückgezahlt hatte. Dennoch hat der Konzern weiterhin hohe Schulden. Jetzt gab Konzernchef Fritz Joussen bekannt, wie die offenen Kredite weiter getilgt werden sollen. Mit Bernstein gab außerdem ein Analyst seine Einschätzung ab.
Joussen gibt im Gespräch mit der Börsen-Zeitung als Ziel der TUI an, in zwei bis drei Jahren geringere Schulden als das dreifache EBITDA zu haben. Dafür müssten in diesem Zeitraum 1,9 Milliarden Euro zurückgezahlt werden. Optimistisch ist er, da in der Pandemie 400 Millionen Euro an Kosten dauerhaft eingespart wurden. Darüber hinaus sprach der TUI-Chef von einer möglichen Kapitalerhöhung. Diese in die Wege zu leiten, ist aktuell allerdings schwierig, da nicht sicher ist, wie es mit den Anteilen des ehemaligen russischen Großaktionärs Alexej Mordaschow weitergeht.
Analyst Richard Clarke vom Analysehaus Bernstein beließ seine Einstufung für die Aktie indes auf „Halten“ mit einem Kursziel von 2,50 Euro. In der Studie vom Mittwoch schrieb er, dass der erste Schritt zur Rückzahlung der Staatshilfen erwartungsgemäß gemacht sei. Die Reisebuchungen lägen außerdem auf dem Niveau europäischer Wettbewerber.
Die Lage bei TUI bleibt unsicher. Auch wenn einige Nachrichten und Konzernchef Joussen zuversichtlich stimmen, bestehen weiterhin Unsicherheiten bezüglich des Ukraine-Konflikts und Großaktionär Mordaschow. Außerdem bestehen immer noch hohe Schulden. Für den AKTIONÄR ist die Aktie aktuell kein Kauf.