TUI litt zuletzt unter zahlreichen Einflüssen. Die Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie wurden zuletzt zwar weniger, dafür sorgte im letzten Monat vor allem die Entwicklung des Ukraine-Konflikts inklusive der Entwicklung um den russischen Großaktionär Alexej Mordaschow für Unruhe. Doch es gibt auch positive Nachrichten wie etwa Kreditrückzahlungen und steigende Buchungszahlen.
Angesichts der wieder anziehenden Urlaubsnachfrage gibt der Reisekonzern TUI wie angekündigt einen Teil der Kreditlinien aus dem staatlichen Rettungspaket aus der Corona-Krise zurück. Die von der Bundesregierung und privaten Banken zur Verfügung gestellten Finanzmittel würden zum 1. April um rund 700 Millionen Euro reduziert, teilte TUI am Mittwoch in Hannover mit. „In den vergangenen Wochen haben wir die staatlichen Kreditlinien schon nicht mehr in Anspruch genommen", sagte TUI-Chef Fritz Joussen. Nach der Teilrückgabe der Kreditlinien verfüge der Konzern einschließlich verbliebener Kreditlinien noch über flüssige Mittel von 3,4 Milliarden Euro. Insgesamt beliefen sich die Kredite auf ein Volumen von 4,7 Milliarden Euro.
Inzwischen sieht Joussen den Konzern auf dem Weg zurück in die Normalität, die Buchungen liegen den Angaben zufolge bei 80 Prozent des Niveaus vom Sommer 2019. Die Gesamtzahl für Buchungen im Winter 21/22 und Sommer 22 liegt bei 8,9 Millionen, alleine seit Ende Januar kamen 2,8 Millionen hinzu. Außerdem lägen die durchschnittlichen Reisepreise für den Sommer bisher 20 Prozent höher als 2019.
TUI hat den schlimmsten Teil der Corona-Pandemie mittlerweile überstanden. Die liquiden Mittel sind trotz der Teilrückzahlung hoch und dürften dank zunehmender Buchungszahlen bald wieder steigen. Allerdings können die Entwicklungen in Osteuropa dem Konzern noch schaden und auch die noch immer hohen Schulden sind ein Schönheitsfehler. Aktuell ist die Aktie kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)