Der weltgrößte Reisekonzern TUI will seine Hotelkette TUI Blue in den kommenden Jahren kräftig ausbauen. Geplant sei eine Erweiterung auf mehr als 300 Häuser, teilte das Unternehmen aus Hannover am Montag in Dubai mit. Derzeit kommt die Kette laut einer Sprecherin auf 96 Hotels. Als Standorte hat das Management vor allem Südostasien, China, Afrika und den Nahen Osten im Fokus.
Wann die Marke von 300 Hotels geknackt werden soll, ließ der Konzern auf Nachfrage offen. Bei der Erweiterung setzt der Konzern weniger auf Neubauten in eigener Regie. Er will viele Häuser über Managementverträge führen oder von Franchisenehmern betreiben lassen. Dabei kann TUI auch bereits bestehende Hotels auf seine eigene Marke umflaggen.
Der Reisekonzern sitzt infolge der Corona-Krise und der Rettung durch den deutschen Staat auf einem milliardenschweren Schuldenberg. Um neue Hotels leichter finanzieren zu können, hat er auch einen Hotelfonds aufgelegt. Über diesen sollen sich professionelle Investoren wie Pensionskassen und Versicherer an Immobilien der Robinson Clubs und TUI Blue beteiligen können.
Dass TUI sein Hotel-Angebot ausweiten will, ist ganz klar positiv zu werten. An der Börse legt die Aktie zu Wochenbeginn deutlich um rund 3,5 Prozent zu. Allerdings hat das Unternehmen mit der Corona-Krise, dem Ukraine-Krieg und der Causa Mordaschow mit drei großen Unsicherheitsfaktoren zu kämpfen. Aktuell ist der Tourismus-Titel aus Sicht des AKTIONÄR kein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)