Die TUI-Aktie konnte zwar von der FTI-Pleite – und der damit einhergehenden Aussicht auf unverhofftes Zusatz-Geschäft – profitieren, hat aber zuletzt an Momentum verloren. Auch die sehr hohe Reisenachfrage hilft dem Papier derzeit nicht. Derweil will der Reise-Gigant neue Zielgebiete gewinnen und damit weiter wachsen.
TUI bekräftigte jüngst die Absicht, dass man Afrika und dort speziell die Region Subsahara-Afrika als neue Tourismusdestination strategisch erschließen will. Mit The Mora Sansibar sei in der vergangenen Woche bereits das vierte eigene Hotel auf der gleichnamigen Insel eröffnet worden. Das Hotel der neuen TUI Luxusmarke stärke das bestehende Portfolio aus drei Hotels der Marken RIU und TUI Blue. Weitere Projekte auf dem Archipel seien in Vorbereitung und würden das Hotelportfolio in den kommenden Jahren stetig erweitern.
Das TUI-Hotelportfolio würde aber auch in anderen Ländern südlich der Sahara wachsen. So sind im Senegal sowie in Gambia Hotel-Neueröffnungen geplant, auch das sehr erfolgreiche Hotelgeschäft auf Kap Verde werde weiter ausgebaut und in den kommenden Jahren auch abseits der beiden Inseln Sal und Boa Vista wachsen. Damit wird das Westafrika-Cluster des Konzerns weiter gestärkt. In Ostafrika steht neben Sansibar auch Kenia auf der Wachstumsliste der TUI Hotels und Resorts.
Hintergrund: TUI will gerade im hochwertigen Hotel-Segment weiter wachsen. Derzeit führt der Konzern rund 400 Hotels. Im Geschäftsjahr 2023 allein wurden wir 41 neue Hotels – vorrangig im margenstärkeren 4-Sterne-Segment – in die Wachstumspipeline aufgenommen, die nun sukzessive eröffnen sollen. Mittelfristig will der Reise-Riese sogar mit 600 Hotels am Markt präsent sein.
Der Hotelbereich ist für die TUI ein strategisches Wachstumsfeld. Im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschafteten die Hannoveraner mit einen operativen Gewinn (EBIT) von 549 Millionen Euro ein Rekordergebnis. Und mit Blick auf die immens hohe Reisenachfrage dürfte die Kennziffer zukünftig noch besser ausfallen.
Die TUI-Aktie, die am vorletzten Handelstag der Woche mit einem Minus von rund Prozent erneut auf der Verliererliste steht, ist fundamental mit Blick auf die Gemengelage (Buchungslage, Branchen-Aussichten, Bewertung) weiterhin ein Hingucker. Allerdings bietet das Chartbild derzeit alles andere als Sonnenschein. Kurzum: Wer investiert ist, bleibt dabei. Neueinsteiger oder Nachkäufer warten allerdings besser auf ein echtes Kaufsignal.