Das Thema Online-Vertrieb dürfte auch im Tourismus eine zusehends größere Rolle spielen. Konkurrenten wie Booking.com oder Expedia machen es vor. Auch TUI treibt die Digitalisierung weiter mit Hochdruck voran. So macht der englische Unternehmenszweig (TUI England) den nächsten virtuellen Schritt. Der TUI-Aktie hilft das aktuell nicht, das Papier liegt aktuell zwei Prozent im Minus.
Konkret können TUI Kunden, die in Reisebüros buchen, ihre Urlaubsbuchungen jetzt genauso online verwalten wie Kunden, die direkt beim Unternehmen buchen.
Im Rahmen des "Future of Travel Spring Forum" von Travel Weekly sagte der Boss von TUI-England, Andrew Flintham, dass das Unternehmen den Umbau seiner Kundensysteme zu einem Schwerpunkt während der Pandemie gemacht habe, um die Nachfrage nach mehr Flexibilität und Kontrolle über die Buchungen zu erfüllen.
TUI Deutschland ist da schon deutlich weiter, wie DER AKTIONÄR im Gespräch mit TUI-Sprecher Aage Dünhaupt erfuhr. „Wir haben diese Brücke, von 'online zu stationär', bereits geschlagen. Da sind wir dem Markt gefühlt deutlich voraus.“
Auch die aktuellen Mallorca-Buchungen seien größtenteils über das Internet gekommen. „Eine Mallorca-Reise ist ja wenig beratungsintensiv im Vergleich zu einer Rundreise durch Südamerika. Da macht zunächst eine persönliche Beratung im Reisebüro Sinn. Und das Ganze kann der Kunde dann zu Hause finalisieren und in Eigenregie einbuchen."
Dass TUI beim Thema Digitalisierung auf die Tube drückt, ist positiv zu bewerten. Klar, komplexe Reisen erfordern sicherlich weiterhin hohen Beratungsbedarf. Deshalb wäre ein vollständiges Aufgeben des stationären Vertriebs, also von Reisebüros, wenig zielführend. Kurzum: Der AKTIONÄR bleibt für die TUI-Aktie durchaus optimistisch, zumal auch das Chartbild positiv aussieht.