Fritz Joussen ist bekannt für seinen unerschütterlichen Optimismus. Auch im englischen Fernsehen hat er sich jüngst zuversichtlich zu den mittelfristigen Aussichten geäußert. Der TUI-Boss sagte gegenüber BBC, er sei "optimistisch", dass die Briten in diesem Jahr noch einen Sommerurlaub genießen können, wenn das Impfprogramm weiterhin erfolgreich verläuft. Dennoch: Die TUI-Aktie kämpft aktuell mit der 50-Tage-Linie.
In einem Interview mit der BBC sagte Joussen, dass die Buchungen im März 2,8 Millionen erreicht hätten und das Unternehmen erwartet, bis zu 75 Prozent seines normalen Programms für die Sommersaison durchzuführen.
Briten sollen ab dem 17. Mai ins Ausland reisen dürfen, so der Fahrplan von Premierminister Boris Johnson. Und das sieht gut aus: So ist in England die Impf-Kampagne deutlich weiter als in Deutschland: Während hierzulande gerade einmal rund 20 Prozent einen Piks bekommen haben, sind in Großbritannien bereits rund 50 Prozent wenigstens einmal geimpft.
Joussen ist überzeugt, dass "wir einen anständigen Sommer" haben werden. "Alle medizinischen Ratschläge, die wir als Reiseveranstalter bekommen, besagen, dass die vorhandenen Impfstoffe auch gegen die neuen Varianten funktionieren. Auch wenn die Präparate manchmal weniger effizient seien, "ist das noch besser, als gar nicht geimpft zu sein", so der TUI-Chef.
Genauso positiv äußerte sich jüngst der Vorstandsvorsitzende von EasyJet, Johan Lundgren. Er erwartet, dass die "meisten großen europäischen Destinationen bereist werden können".
Auf die Frage, ob er konkret davon ausgehe, dass Ziele wie Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, Kroatien, Zypern und die Türkei auf der "grünen Liste" der britischen Regierung stehen werden, erklärte Lundgren: "Ja, bis zur Reiseeröffnung am 17. Mai." Der EasyJet-Boss sehe keinen Grund, warum die meisten europäischen Länder nicht dabei sein sollten.
Die TUI-Aktie pendelt heute um den Vortagsschluss (4,56 Euro). Wichtig wäre, dass das Papier die 50-Tage-Linie (bei 4,52 Euro) auf Schlusskurs-Basis nicht unterschreitet. Ansonsten würde sich das charttechnische Bild eintrüben.
DER AKTIONÄR teilt den Optimismus von TUI-Boss Fritz Joussen. Die Chancen stehen angesichts der zügig verlaufenden britischen Impfkampagne durchaus gut, dass viele Briten ihren Sommer-Urlaub verbringen können. Großbritannien ist für TUI nach Deutschland der zweitwichtigste Quellmarkt. Kurzum: Investierte Anleger müssen weiterhin Geduld mitbringen.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: