TUI konnte sich zuletzt erholen. Die Reisebranche profitierte von anziehenden Buchungen. Die Auswirkungen des Krieges auf die kommenden Monate sind derzeit allerdings noch nicht eindeutig einschätzbar. Und auch Corona ist noch nicht passé. Vor dem Hintergrund ist die von TUI ausgesprochene Beschäftigungszusicherung durchaus bemerkenswert.
Die Beschäftigten des Tourismus-Konzerns in Deutschland sollen eine grundsätzliche Jobgarantie bis mindestens zum Ende des kommenden Jahres erhalten. Nach Informationen aus Unternehmenskreisen wurde ein "weitestgehender Kündigungsschutz" vereinbart, "sofern Abbaumaßnahmen nicht bereits feststehen".
Der weltgrößte Touristikanbieter fährt derzeit einen personellen Sparkurs. In der Corona-Krise brach das Geschäft ein, es gab Milliarden an Staatshilfen. Zudem werden Angebote und Prozesse noch stärker digitalisiert. Daneben investiert der Konzern - aber die schon beschlossenen Kürzungen etwa in der Verwaltung, den Reisebüros und der eigenen Airline Tuifly waren auch heftig umstritten.
Konzern- und weltweit standen nach dem ersten Corona-Jahr 2020 insgesamt 8.000 Jobs auf der Streichliste. Bei 5.000, viele davon im Ausland, war der Plan im vergangenen Frühjahr bereits umgesetzt. Für den Sommer 2022 rechnet TUI mit einer starken Erholung des Geschäfts.
Die Erholung der Aktie gerät am Donnerstag ins Stocken. Der Tourismus-Titel verliert mehr als 1,5 Prozent auf 2,85 Euro. Nach unten sollte das Zwischen-Tief bei 2,74 (DER AKTIONÄR wies darauf hin) eine erste Unterstützung sein.
Die Beschäftigungsgarantie signalisiert sicherlich Zuversicht, dennoch bleibt TUI weiterhin ein heißes Eisen. Ein weiteres Problem ist das (zuletzt) undurchsichtige Spiel des russischen Anker-Aktionärs Alexej Mordaschow. Details hierzu und eine aktuelle Einschätzung zur TUI-Aktie lesen Sie in der aktuellen Ausgabe (12/2022) des AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)