Der TUI-Aktie gelingt es einfach nicht, die charttechnisch wie psychologisch wichtige Sieben-Euro-Marke nachhaltig zu überwinden. Vielmehr scheint sich zum Wochenauftakt die seit Freitagmittag einsetzende Abwärtsbewegung fortzusetzen. Dabei gibt es durchaus (strukturelle) Fortschritte beim Reise-Giganten zu vermelden.
Beim Schuldenabbau machen die Hannoveraner nämlich Fortschritte. Dabei wurden die Fälligkeiten von Kreditlinien bis Juli 2026 verlängert (DER AKTIONÄR berichtete). Zudem rechnen die von Bloomberg befragten Analysten bis Ende 2023 mit 1,8 Milliarden Euro und für Ende 2024 mit 1,5 Milliarden Euro Nettoschulden. Vor Monatsfrist lagen die Schätzungen der Experten noch bei 2,1 beziehungsweise 2,0 Milliarden Euro.
Überdies sehen die Analysten von Bloomberg Intelligence (BI), dass die in der Corona-Krise begonnene Umstrukturierung von TUI Früchte trägt und der Marge helfen dürften. Zur Einordnung: Im Vor-Corona-Jahr 2019 fiel die Marge mit 2,4 Prozent eher bescheiden aus. Und: Die BI-Analysten sehen in der digitalen Plattform TUI-Musement (Aktivitäten, Ausflüge, Events) als auch in den höherpreisigen TUI Blue Hotels Wachstumsbereiche.
Die TUI-Aktie, die am heutigen Montag rund 1,6 Prozent auf 6,74 Euro verliert, hat auf jeden Fall nach wie vor spekulatives Potenzial. Dafür spricht, dass 2023 wohl ein Rekord-Reisejahr werden dürfte und auch die Fortschritte beim Schuldenabbau machen Hoffnung. Kurzum: Mutige Anleger können noch aufspringen und auf starke Q3-Kennziffern am 10. August setzen.