Die TUI-Aktie macht es den Anlegern wahrlich nicht leicht. Nach dem gestrigen Doppel-Upgrade durch die Deutsche Bank (DER AKTIONÄR berichtete) und der damit verbundenen Hoffnung auf deutlich höhere Kurse macht sich nun Ernüchterung breit. Neben den Investoren bleiben auch renommierte Analystenhäuser weiterhin eher auf der Verkäuferseite.
Nachdem die Deutsche Bank am gestrigen Montag mit einem frisch kommunizierten Kursziel von 9,80 Euro regelrecht für einen Paukenschlag gesorgt hat, bildet die Barclays indes den Kontrapart. Die Engländer haben nämlich ihr "Underweight"-Rating bestätigt und in dem Rahmen ein Kursziel von 5,46 Euro genannt. Demnach könnte die Aktie weitere rund zwölf Prozent abwärts – und damit unter das Allzeittief von 5,63 Euro – rauschen.
Dabei war der jüngste Newsflow gar nicht schlecht: Der Touristik-Gigant aus Hannover erhielt jüngst ein Upgrade von der renommierten Rating-Agentur Moody's (DER AKTIONÄR berichtete). Und auch die Branche meldete ein hohes Buchungsaufkommen – im April lag der Wert erstmal über Vor-Corona-Niveau.
Das Problem: Die Anleger wollen konkrete positive Zahlen sehen. Die letzten im Rahmen der Q2-Bilanz kommunizierten Kennziffern waren eher enttäuschend. Immerhin: Die von Bloomberg befragten Analysten erwarten im Durchschnitt einen Gewinn von 73 Cent je Aktie für das Gesamtjahr 2023 (per 30. September). Das daraus resultierende KGV von 8 wäre damit deutlich unter den Peers , die derzeit im Schnitt mit 33 bewertet sind.
Es bleibt dabei: Solange TUI keine starken Kennziffern ausweist (Anmerkung der Redaktion: Q3-Zahlen werden am 10. August veröffentlicht), dürfte die Fraktion der Skeptiker überwiegen. Auch das Chartbild mahnt zudem zur Vorsicht. DER AKTIONÄR bleibt daher weiterhin an der Seitenlinie.