Die TUI-Aktie hat in den vergangene fünf Jahren mehr als 90 Prozent verloren. Die Corona-Krise und vier Kapitalerhöhungen haben der Urlaubsaktie arg zugesetzt. Auch die jüngsten Q2-Zahlen machen nicht gerade Hoffnung auf ein Comeback. Dennoch hat sich zuletzt ein US-Analysehaus mit einer durchaus positiven Einschätzung zu Wort gemeldet.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat TUI nämlich von "Underweight" auf "Equal-weight" hochgestuft und das Kursziel auf 740 Pence (8,49 Euro) belassen. Nachdem sich der Staub der Kapitalerhöhung gelegt habe, werde die Aktie deutlich unter seinem Kursziel gehandelt, so die MS-Analysten. Zwar habe er weiterhin längerfristige Bedenken mit Blick auf das operative Geschäft und den Free Cashflow, die aber eingepreist zu sein schienen. Die jüngsten Quartalszahlen des Touristikkonzerns signalisierten mögliche Prognoseerhöhungen.
Weniger optimistisch ist indes Bernstein Research. Das US-Analysehaus sieht den Kurs der TUI-Aktie – im Rahmen einer „Halten"-Empfehlung – perspektivisch nur noch bei 6,80 Euro (zuvor: 20,00 Euro). Mit Blick auf die Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal wertete Analyst Richard Clarke den Umsatz von 3,2 Milliarden Euro als eine gute Nachricht. Das zweite Quartal in Folge habe der Tourismuskonzern das Niveau von 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, übertroffen.
Der AKTIONÄR bleibt hingegen bei seiner kritischen Haltung gegenüber TUI. Im Q2 haben die Hannoveraner trotz gestiegener Umsätze höhere Verluste eingeflogen. Und auch der Ausblick ist nicht konkret – Vorstandsboss Sebastian Ebel wollte keine Gewinnprognose treffen. Der Konzern befände sich jedoch weiterhin auf dem Kurs, den bereinigten operativen Gewinn bis Ende September (Geschäftsjahr endet per 30. September) “signifikant” zu erhöhen. Immerhin sind die von Bloomberg befragten Analysten optimistisch, dass es mit der Rückkehr in die schwarzen Zahlen klappen dürfte. Konkret erwarten die Experten für 2023 einen Gewinn von 90 Cent pro Aktie.
Die TUI-Aktie, die am heutigen Mittwoch leicht auf 6,10 Euro zulegen kann, ist weiterhin in schwierigem Fahrwasser. Neben fehlender fundamentaler Impulse lockt auch das Chartbild nicht zum Einstieg. DER AKTIONÄR bleibt weiterhin außen vor.
(Mit Material von dpa-AFX)