Nachdem die TUI-Aktie temporär mit Kursgewinnen glänzen konnte, ging es zuletzt für die Papiere des Reiseveranstalters wieder abwärts. Auch der Start in die neue Handelswoche ist mit Blick auf das gestrige erneute Kursminus nicht gelungen. TUI will indes in einem bisher vernachlässigten Geschäftsfeld auf die Tube drücken.
Konkret plant TUI, sein Geschäft mit Bahnreisen auszubauen. "Ich strebe zehn europäische Strecken in den nächsten fünf Jahren an", sagte Konzernchef Sebastian Ebel jüngst dem Tagesspiegel.
"Wir sprechen mit potenziellen Joint-Venture-Partnern, um ein europäisches Netzwerk für touristische Zugreisen aufzubauen", so Ebel. Dabei handele es sich um Partner aus dem Ausland. Im Winter war bereits der erste TUI-Zug aus den Niederlanden nach Österreich gefahren, aktuell verkehrt eine Verbindung nach Dresden oder Prag, weitere Strecken sollen laut Ebel hinzukommen.
Für diesen Sommer geht der Reiseveranstalter unterdessen von guten Geschäften aus. Zuletzt waren die Buchungseingänge besser als im Vor-Corona-Jahr 2019.
Und: Die Schulden beim Bund in Höhe von 4,3 Milliarden Euro, mit denen der Tourismus-Gigant in der Pandemie über Wasser gehalten wurde, sind getilgt. Auch alle Kontokredite bei den Banken seien inzwischen zurückgezahlt.
Klar: Die TUI-Aktie ist und bleibt ein heißes Eisen. Dennoch sieht DER AKTIONÄR durchaus die Chance (siehe Artikel in Ausgabe 24/2023), dass der Titel Richtung 10-Euro-Marke marschieren könnte. Warum? 2023 dürfte aus touristischer Sicht ein Rekordjahr werden. Und mit Blick auf 2024 erscheint die Aktie mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6 durchaus günstig – sofern es in Deutschland, dem wichtigsten TUI-Markt, zu keinem stärkeren Wirtschaftseinbruch kommt. Kurzum: Nur spekulativ ausgerichtete Anleger sollten bei der TUI-Wette mitmachen. Wichtig und unabdingbar ist die Exit-Marke bei 5,20 Euro.