Der Reiseanbieter TUI hat die Hoffnung auf das Sommergeschäft noch nicht abgeschrieben. Zwar verlängerte TUI Deutschland den Reisestopp ins Ausland bis Mitte Juni. Im Inland werden die Reisen allerdings nur bis Mitte Mai ausgesetzt, "da von einer früheren Öffnung der Ferienhäuser und Hotels in Deutschland auszugehen" sei, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hannover mit.
Zudem sei mit einer schrittweisen Öffnung der europäischen Urlaubsregionen zu rechnen, da die Länder unterschiedlich von Einschränkungen betroffen seien. Der Konzern stehe dazu im Austausch mit Ländern wie Griechenland, Zypern, Portugal und Bulgarien.
In eigener Sache, da uns zu diesem Thema zuletzt viele Fragen erreicht haben: Wir Redakteure vom AKTIONÄR befassen uns nur mit der Aktie (!) von TUI. Wir haben leider keinen Einblick, ob und wann bestimmte TUI-Reisen stattfinden. Und so gerne wir Ihnen auch helfen würden: Wir können keine Reisen für Sie umbuchen oder stornieren.
"Die Saison wird dieses Jahr später starten und der Schwerpunkt wird sich in den Spätsommer verschieben", sagte Hubert Kluske, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing von TUI Deutschland. Das Interesse der Menschen, zu verreisen oder abgesagte Urlaube nachzuholen, sei groß. Das zeigten die Suchen auf der Webseite von TUI und die Einlösung von Reisegutscheinen.
Die Reisebranche ist von den Einschränkungen wegen des Coronavirus schwer getroffen. TUI hat zur Überbrückung einen Staatskredit über 1,8 Milliarden Euro erhalten. Die Bundesregierung hat ihre weltweite Reisewarnung für Touristen am Mittwoch bis zum 14. Juni verlängert.
Die Unsicherheit, wann TUI den Betrieb zumindest teilweise wieder aufnehmen kann, ist weiterhin groß. Ein Investment in die TUI-Aktie bleibt daher eine regelrechte Glaubensfrage: Erwartet man für die kommenden Jahre eine „Normalisierung“ des Reiseverkehrs oder nicht? Wer davon ausgeht, dass TUIs Geschäft mit Pauschalreisen, Kreuzfahrten & Co ab dem kommenden Jahr wieder laufen wird, kann das aktuell günstige Niveau zum Einstieg nutzen.
(Mit Material von dpa-AFX)