Seit heute herrscht Gewissheit: Die Bundesregierung verlängert die weltweite Reisewarnung für Touristen bis mindestens 14. Juni. Davon sind etwa die Pfingstferien in einzelnen Bundesländern betroffen, aber noch nicht – und darauf hoffen Touristikfirmen wie TUI – die so wichtigen Sommerfeerien. Diese beginnen in einigen Bundesländern ab dem 22. Juni.
Eine Reisewarnung ermöglicht Kunden eine kostenlose Stornierung von bereits gebuchten Reisen. Für TUI dürfte dies also weitere Umsatzeinbußen nach sich ziehen. Dennoch hofft man beim weltgrößten Touristikanbieter weiter.
In eigener Sache, da uns zu diesem Thema zuletzt viele Fragen erreicht haben: Wir Redakteure vom AKTIONÄR befassen uns nur mit der Aktie (!) von TUI. Wir haben leider keinen Einblick, ob und wann bestimmte TUI-Reisen stattfinden. Und so gerne wir Ihnen auch helfen würden: Wir können keine Reisen für Sie umbuchen oder stornieren.
"Eine Öffnung wird vermutlich schrittweise und regional erfolgen - so werden die Balearen und Kanaren zum Beispiel früher Gäste empfangen können als die Urlaubsregionen auf dem spanischen Festland", schrieb TUI-Chef Fritz Joussen in einem Brief an die Mitarbeiter, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Der Schwerpunkt der Saison werde sich voraussichtlich nach hinten verschieben, heißt es darin. Industrie und Politik sollten aber nun "alles tun, um Reisen so weit wie möglich wieder zu ermöglichen". So hätten Griechenland, Zypern, Bulgarien und Portugal das Gespräch mit Tui gesucht und bereiteten sich "sehr intensiv auf die Rückkehr der Touristen" vor. Voraussetzung dafür sei eine schrittweise Anpassung von Flug- und Reisebeschränkungen. "Man darf nicht vergessen, mit den Flugbeschränkungen wird uns die volle Geschäftsgrundlage entzogen, und die Länder Südeuropas werden massiv geschwächt", so Joussen weiter.
Die Unsicherheit, wann TUI den Betrieb zumindest teilweise wieder aufnehmen kann, ist weiterhin groß. Ein Investment in die TUI-Aktie bleibt daher eine regelrechte Glaubensfrage: Erwartet man für die kommenden Jahre eine „Normalisierung“ des Reiseverkehrs oder nicht? Wer davon ausgeht, dass TUIs Geschäft mit Pauschalreisen, Kreuzfahrten & Co ab dem kommenden Jahr wieder laufen wird, kann das aktuell günstige Niveau zum Einstieg nutzen.
(Mit Material von dpa-AFX)