Die TUI-Aktie kann sich trotz des heutigen Aufschlags nach wie vor nicht nachhaltig von ihren Tiefständen entfernen. Dabei gab es zuletzt mehrere durchaus positive News. Neben der Verlängerung zweier Kreditlinien (DER AKTIONÄR berichtete) und dem positiven Buchungsstand für die Branche hatte zuletzt auch eine renommierte Rating-Agentur dem Veranstalter ein Upgrade gegeben.
Konkret hatte nämlich Moody's die Bonität des Reisekonzerns jüngst von "B3" auf "B2" angehoben - der Ausblick für das Rating ist weiterhin positiv. Die US-Ratingagentur geht davon aus, dass die anhaltende Ertragsverbesserung aufgrund der starken Buchungen im Sommer den weiteren Abbau der Verschuldung bei TUI erleichtern wird. Moody's rechnet damit, dass der Verschuldungsgrad in den nächsten 12 bis 18 Monaten sinken dürfte.
Das Problem – warum der Kurs nicht in Schwung kommt – dürften wohl die Nachwehen des schwammigen Ausblicks im Rahmen der schwachen Q2-Zahlen sein. TUIs Aussagen, dass man zu profitablem Wachstum und alter Stärken zurückkehren wolle, sind faktisch Worthülsen. Und auch die Aussage, dass ein signifikant besseres operatives Ergebnis angestrebt wird, hilft nicht wirklich weiter. Konkrete (positive) Zahlen würde Anlegern deutlich stärker auf die Käuferseite treten lassen.
Die Aktie kann zum Wochenausklang etwas Boden gutmachen und notiert zur Mittagszeit mit einem Aufschlag von rund zwei Prozent bei 6,15 Euro. Das charttechnisch Bild ist dennoch weiterhin trüb. Aufhellen würde es sich durch einen Sprung über das Mai-Hoch bei 6,50 Euro - dort verläuft aktuell auch der GD50. Nach unten wäre das Allzeit-Tief bei 5,63 Euro noch eine letzte (kleine) Absicherung.
DER AKTIONÄR sieht weiterhin keine (ausreichenden) Kaufargumente. Der Reiseveranstalter kann nur mit starken Kennziffern neue Investoren anlocken. Hierfür besteht am 14. August die nächste Chance, wenn der Tourismus-Riese seine Q3-Zahlen präsentiert. Kurzum: Anleger bleiben weiterhin außen vor.