Eine regelrechte Flut von Meldungen über Insider-Transaktionen kommt am Freitagabend von TUI. Der Chef des Unternehmens, Friedrich-Peter Joussen, hat demnach erneut Aktien verkauft. Unterdessen hat ein alter Bekannter jedoch im großen Stil zugekauft. Sollten Anleger jetzt ebenfalls handeln? DER AKTIONÄR mit den Hintergründen.
Joussen hat am Dienstag einen Teil seiner TUI-Aktien auf Xetra verkauft – insgesamt für 302.471 Euro, im Schnitt zu einem Kurs von 5,04 Euro je Aktie. Am Mittwoch verkaufte Joussen dann noch mal für insgesamt 509.121 Euro (durchschnittlicher Verkaufskurs: 5,09 Euro je Aktie).
Bereits Anfang des Jahres war Joussen in die Schlagzeilen geraten, weil er seinen Anteil an TUI mitten in der Krise reduziert hatte.
Millionen-Investitionen
Dagegen hat der langjährige TUI-Investor und -Retter Alexey Mordashov zugekauft: am Mittwoch für rund 12,3 Millionen Euro. Dazu kamen Hinterlegungsscheine im Gesamtwert von gut 5 Millionen britischen Pfund. Tags zuvor hatte das Aufsichtsratsmitglied bereits 2,3 Millionen britische Pfund und 6,5 Millionen Euro investiert.
Da die Geschäfte außerhalb eines Handelsplatzes erfolgten, geht DER AKTIONÄR davon aus, dass sie mit der laufenden Rettungsfinanzierung für den Reisekonzern in Zusammenhang stehen.
Womöglich braucht Joussen einfach Geld, aber ein Vertrauensbeweis geht anders. Im Abendhandel sind heute jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Kurs der TUI-Aktie erkennbar. TUI bleibt eine Turnaround-Spekulation auf das Reisegeschäft in der Post-Pandemie-Zeit. DER AKTIONÄR ist verhalten zuversichtlich für die Entwicklung der Aktie.