Immer wieder steht die Reise-Branche in der Kritik, wenn es um Klima- und Umweltschutz geht. Der Touristik-Konzern TUI hat sich daher selbst verbindliche Ziele gesetzt, den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Nun legt TUI eine Anleihe auf, deren Verzinsung an die Erreichung bestimmter Nachhaltigkeitsziele gekoppelt ist.
Die TUI AG hat heute den Start der Platzierung einer Nachhaltigkeitsanleihe mit einem angestrebten Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren bekannt gegeben. Privatanleger bleiben dabei außen vor, nur institutionelle Investoren werden angesprochen.
Die Verzinsung der Anleihe ist an die Erreichung eines bestimmten Nachhaltigkeitsziels gekoppelt. Die CO2-Emissionen der Airlines der TUI Group pro Revenue Passenger Kilometer (RPK) sollen bis zum Ablauf des Geschäftsjahres 2026 (per 30. September 2026) um mindestens elf Prozent gesenkt werden. Das gilt im Vergleich zu den Emissionen zum am 30. September 2019 beendeten Geschäftsjahr.
Die Platzierung der Anleihe beginnt heute, und der Preis wird voraussichtlich in den kommenden Tagen festgelegt werden. Dann werde auch die Höhe der Verzinsung feststehen, heißt es aus Hannover. Mit dem Emissionserlös sollen bestehende Verbindlichkeiten zurückgezahlt, teilte TUI mit. So sollen die KfW-Kreditlinie reduziert und mit der Anleihe verbundene Aufwendungen abgedeckt werden.
Bis 2030 will der Konzern bei den TUI-Airlines 24 Prozent Emissionsreduktion erreichen, im Hotelsegment mindestens 46,2 Prozent und bei den Kreuzfahrten (TUI Cruises) sollen die Emissionen um 27,5 Prozent heruntergehen.
Die TUI-Aktie reagierte auf die Meldung zur Anleihen-Emission im Xetra-Handel am Montag mit einem kleinen Schreck-Absacker bis auf 6,46 Euro. Zuletzt erholte sich der Kurs wieder auf 6,62 Euro. Damit bleibt der TUI-Kurs knapp unterhalb seines GD50. Die entsprechende Linie verläuft aktuell bei 6,66 Euro.
TUI setzt sich für eine nachhaltige Transformation des Reisens ein. Gemeinsam mit Partnern arbeitet der Konzern daran, die positiven Effekte des Tourismus für die Menschen vor Ort zu stärken und den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Auch wenn die Deutsche Umwelthilfe in jüngsten Vorwürfen glaubt, dass TUI die publizierten Ziele kaum erreichen wird: Mit der nun aufgelegten Nachhaltigkeitsanleihe macht der Reise-Konzern ernst mit dem Ziel, bis Herbst 2026 den CO2-Ausstoß deutlich zu reduzieren. Der gleichzeitige Abbau von Schulden ist ein positives Signal.
Die TUI-Aktie dürfte mittelfristig ihren Weg über die Widerstandszone bei 7,40 Euro fortsetzen. DER AKTIONÄR hat ein Langfrist-Kursziel von 11 Euro ausgegeben.
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