Die TUI-Aktie hat auch am vorletzten Handelstag der Woche einen schweren Stand. Der Tourismus-Titel liegt erneut hinten und vergrößert damit den Abstand zur charttechnisch wichtigen 7-Euro-Marke. Neben dem schwachen Gesamtmarkt dürfte auch eine Studie eines US-Analysehauses die Verkäuferseite stärken.
Bernstein Research hat nämlich die Einstufung für TUI
Analyst Richard Clarke hob in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie die Rolle Indiens am globalen Tourismusmarkt hervor. Indien werde wohl der nächste große Reisemarkt, nachdem China in diesem Jahr als weltweit bevölkerungsreichstes Land abgelöst werden dürfte. Westliche Tourismus-Unternehmen hätten dies bereits erkannt, wie geplante Hotel-Neueröffnungen durch Hilton und Accor zeigten.
Neben Bernstein beschäftigen sich 15 weitere – bei Bloomberg aufgeführte - Analystenhäuser derzeit mit TUI. Davon raten sieben zum "Kauf", sieben (einschließlich Bernstein) stehen dem Titel "neutral" gegenüber und lediglich zwei Experten raten zum "Verkauf". Und: Das 12-Monats-Konsensziel von 8,79 Euro signalisiert zudem 31 Prozent Aufwärtspotenzial.
Die Aktie verliert am Donnerstag rund zwei Prozent auf 6,79 Euro und testet damit die Supportzone zwischen 6,75 und 6,80 Euro. Hält diese nicht, wäre die 6,50 Euro-Marke die nächste Auffangstation. Für den Fall, dass wieder mehr Käufer auf den Plan treten, rückt dann wieder besagte 7-Euro-Marke ins Blickfeld.
Klar, TUI ist und bleibt ein heißes Eisen. DER AKTIONÄR, der den Titel jüngst spekulativ zum Kauf empfohlen hatte, rechnet jedoch mit einem fantastischen (Rekord-)Reisejahr 2023. Das könnte sich auch beim deutschen Reise-Giganten in entsprechend starken Zahlen niederschlagen – mit Blick auf die Q3-Kennziffern (10. August) besteht positives Überraschungspotenzial. Kurzum: Wer bei der TUI-Wette mitmacht, braucht auf jeden Fall Risikobewusstsein und gute Nerven. Wichtig: Der Stopp-Kurse sollte unbedingt bei 5,20 Euro platziert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)