Im Zuge des Ukraine-Kriegs ist der Name des TUI-Großaktionärs Alexej Mordaschow bereits des Öfteren gefallen. Und seit Montagabend steht der russische Milliardär nun auf der Sanktionsliste der Europäischen Union (EU). Der Reiseveranstalter aus Hannover sieht zumindest keine "nachhaltig negativen Folgen" für das Unternehmen.
Dementsprechend hatte sich Unternehmens-Boss Fritz Joussen bereits im Vorfeld des EU-Entscheids in einem Schreiben an die Mitarbeiter geäußert. TUI werde von seinem Vorstand geführt und nicht von seinen Anteilseignern oder vom Aufsichtsrat, so die Argumentation des Konzernlenkers. Hintergrund: Mordashow ist nicht nur mit 34 Prozent der mit weitem Abstand größte Aktionär – der Russe sitzt auch im Kontrollgremium des Reiseveranstalters.
Und Mordaschow hat seine Loyalität in der Corona-Krise unter Beweis gestellt. Er hat bei den (zwei) Kapitalerhöhungen mitgemacht und darüber hinaus noch zusätzliche neue Aktien erworben.
Inwieweit die Sanktionen den russischen Oligarchen allerdings an der Teilnahme an einer denkbaren weiteren Kapitalerhöhung hindern könnten, ist unklar. Ein TUI-Sprecher erklärte am Dienstag auf Anfrage des AKTIONÄR, dass man zu möglichen künftigen Entwicklungen derzeit nichts sagen könne.
Die TUI-Aktie pendelt am Dienstag-Vormittag leicht über Vortagesschluss bei nun 2,92 Euro.
Auch wenn die Branche zuletzt mit guten Buchungszahlen aufwarten konnte, sind durch den Ukraine-Krieg neue Unsicherheiten hinzugekommen und haben den TUI-Kurs wieder unter die Drei-Euro-Marke gedrückt. Sentiment und Chartbild haben sich ebenfalls wieder eingetrübt. Kurzum: Aktie derzeit besser meiden.
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(Mit Material von dpa-AfX)