TUI hat in den vergangenen vier Wochen dank der positiven Impfstoff-News unglaubliche 92 Prozent an Wert gewonnen. So notierte das Papier gestern in der Spitze bei 6,14 Euro. Nach dieser Klettertour ist es normal, dass die Aktie mal durchatmet – und Anleger Gewinne mitnehmen. Unterdessen gibt es auf den Kanaren, dem Hoffnungsträger bei den Winterdestinationen, ungeahnte Probleme.
Eigentlich haben die internationalen Touristen die Vorschrift der Kanaren, ab 14. November ausschließlich mit einem negativen Test einreisen zu dürfen, gut angenommen, wie die Touristik-Zeitschrift fvw berichtet. So habe nach Aussage der Hoteliers und Reiseveranstalter das vor allem auch daran gelegen, dass die schnelleren und kostengünstigeren Schnelltests erlaubt waren.
Doch der Optimismus ist inzwischen so gut wie verflogen. Der Grund dafür ist die PCR-Testpflicht, die Spanien vor wenigen Tagen für Reisen auf das Festland sowie Kanaren und Balearen eingeführt hat. Das Problem: Die PCR-Tests sind teurer, und die Reisenden müssen länger auf das Ergebnis der Probe warten.
Noch geben die Kanaren die Hoffnung allerdings nicht auf. Sie verhandeln weiter mit Madrid, damit bis zum 1. Dezember Schnelltests für die Einreise von internationalen Touristen zulässig sind. Das teilten der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, sowie Tourismusministerin Yaiza Castilla in einer offiziellen Presseerklärung mit.
Dass die TUI-Aktie nach dem jüngsten fulminanten Anstieg mal durchschnauft, ist normal und gesund. Da an der Börse die Zukunft gehandelt wird, dürften die gegenwärtige Probleme auf den Kanaren eine untergeordnete Rolle spielen. Vielmehr sollte die Aussicht auf eine mittelfristige Normalisierung des Tourismus die TUI-Aktie weiter "tragen". Wichtig ist, dass investierte Anleger einen Stopp-Loss-Kurs bei 4,10 Euro setzen.