Noch vor wenigen Tagen sahen die Luftfahrt- und Touristik-Titel im MDAX charttechnisch bedenklich aus. Doch am Mittwoch gehören Lufthansa, TUI und Fraport plötzlich zu den größeren Gewinnern. Noch kann charttechnisch zwar keine Entwarnung gegeben werden. Doch das Bild der drei Werte hellt sich zumindest ein wenig auf.
Am Mittwoch glänzen die Papiere von TUI, Lufthansa und Fraport im MDAX mit Tagesaufschlägen zwischen gut einem (Fraport) und rund vier Prozent (TUI). Konkrete Nachrichten, die die Gewinne im ansonsten abgeschwächten Umfeld erklären, gibt es eigentlich nicht.
Außer: Am Morgen hat Jefferies Fraport von "Underperform" auf "Hold" hochgestuft. Analyst Graham Hunt begründete dies mit der Bewertung, denn das aktuelle Kursniveau (ca. 46,50 Euro) liege nahe den Zwölfmonatstiefs (bei 44,35 Euro). Operativ hätten Streiks und schlechtes Wetter den Flughafenbetreiber in sechs Monaten rund eine halbe Million Passagiere gekostet. Zudem werden am morgigen Donnerstag die Verkehrszahlen vom Frankfurter Flughafen für Juni veröffentlicht.
Die Lufthansa-Aktie hat am Dienstag im Xetra-Handel exakt an der wichtigen Chart-Marke bei 5,65 Euro geschlossen. Aktuelle Aktienkäufe treiben den Wert heute zeitweise auf 5,80 Euro. Sollte sich der Wert in den kommenden Tagen weiter stabilisieren, warte mit dem GD50 bei 6,16 Euro und dem mittelfristigen Abwärtstrend (aktuell bei etwa 6,25 Euro) wichtige Chart-Hürden auf Überwindung.
Reise-Aktie TUI sieht kurzfristig am besten aus. Nach der Überwindung des GD50 bei 6,74 Euro strebt der Wert nun der charttechnischen Widerstandszone zwischen 7,35 und 7,45 Euro entgegen. Am Mittwoch-Nachmittag steigt der Touristik-Wert neben Lanxess an der MDAX-Spitze zeitweilig mehr als vier Prozent auf 7,22 Euro. Wird sie überwunden, kommt das Jahreshoch von April bei 8 Euro wieder in Betracht. Mit einer gut laufenden Buchungslage sollte das früher oder später gelingen.
Alle drei Luftfahrt- und Touristik-Titel haben sich in den vergangenen Monaten an der Börse nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Fraport ist laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Anleger bleiben dabei, beachten jedoch die Stopp-Marke bei 42 Euro, falls die Aktie des Flughafen-Betreibers die bisherigen Jahres-Tiefstände unterschreiten sollte.
Bei Lufthansa rät DER AKTIONÄR lediglich mutigen Anlegern mit langem Atem auf dem aktuellen Niveau ein paar Lufthansa-Stücke einsammeln. Wer auf Sicherheit gehen möchte, wartet auf die Überwindung des mittelfristigen Abwärtstrends bei 6,20 Euro. Angesichts der bescheidenen Kursaussichten wurde in Ausgabe 29/24 ein Bonus-Zertifikat empfohlen, das ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis hat.
Bei TUI bleiben bereits investierte Anleger weiterhin dabei. DER AKTIONÄR setzt seit einigen Wochen im Hebel-Depot mit einem Turbo-Long-Zertifikat auf steigende Kurse der TUI-Aktie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
Derivate auf TUI befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.