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Lufthansa: Was nicht passieren sollte

Lufthansa: Was nicht passieren sollte
Foto: Kai Pfaffenbach/REUTERS
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Martin Mrowka 16.07.2024 Martin Mrowka

Die Lufthansa-Aktie laboriert weiterhin unter der zweiten Gewinnwarnung binnen weniger Monate. Noch hält sich der Kurs wacker an einer charttechnischen Unterstützungszone. Doch am Dienstag wird diese geprüft. Was drohen könnte, wenn die Airline-Aktie kurzfristig noch weiter abrutscht, lässt sich am Chart ablesen.

Am vergangenen Freitag hat die Lufthansa Group nach einem schwachen ersten Halbjahr ihre Jahresziele für 2024 erneut gesenkt (DER AKTIONÄR berichtete). Für das Gesamtjahr wird nun ein bereinigtes EBIT von 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro prognostiziert (bislang: rund 2,2 Milliarden Euro). Der Ausblick hänge derweil maßgeblich von der Ergebnisentwicklung bei den Lufthansa Airlines sowie dem traditionell wichtigen vierten Quartal bei Lufthansa Cargo ab.

Eine Linienfluggesellschaft wie Lufthansa lebt vor allem von von Geschäftsreisenden und Business-Kunden. Doch genau dieses Segment hat sich nach der Corona-Krise immer noch nicht wieder vollständig erholt. Die Lücke soll mit Angeboten für Privatreisende gestopft werden, was allerdings aktuell noch nicht recht gelingt. Zusätzlich belasten hohe Kosten die Produktivität.

Vorstandsvorsitzender Carsten Spohr nannte kürzlich konkrete Zahlen. Demnach hat Lufthansa Airlines mittlerweile wieder genauso viele Mitarbeitende wie 2019, führt aber 20 Prozent weniger Flüge durch als vor der Pandemie. Die Produktivität sei also um ein Fünftel gesunken. 

Der Konzern will nun wieder mehr sparen und effizienter werden. Sachkosten werden pauschal um 20 Prozent gekürzt und in der Verwaltung wird ein Einstellungsstopp verhängt, selbst Praktikanten will Lufthansa vorerst nicht mehr anheuern.

Die Lufthansa-Aktie rutscht am heutigen Dienstag erneut ab. In allgemein schwächerem Umfeld verliert der MDAX-Wert zeitweise drei Prozent auf 5,59 Euro. Damit notierte der Lufthansa-Kurs wieder unterhalb der kurzfristigen Abwärtstrendlinie, die Anfang Juli überwunden wurde (siehe Chart). Ein Xetra-Schluss unter 5,65 Euro würde das Chartbild wieder eintrüben. Im schlimmsten Fall würden weitere Abgaben den Kurs in der Folge Richtung 5,40 Euro drücken. Dort verläuft derzeit auch die untere Parallele zu einem mittelfristigen Abwärtstrend.

Lufthansa-Chart seit Dezember 2023 (in Euro, Xetra)
TradingView.com
Lufthansa-Chart seit Dezember 2023 (in Euro, Xetra)

Dass die Lufthansa-Aktie nach der Reduzierung der Gewinnprognose nicht stärker unter Druck geriet, ist ein gutes Zeichen. Die erreichte Kurszone zwischen 5,40 und 5,70 Euro bot in den vergangenen Jahren immer wieder einen charttechnischen Boden. Auch diesmal könnte sich die Lufthansa-Aktie dort fangen. Unterhalb von 5,40 Euro würden die Corona-Tiefen aus 2020 knapp unterhalb der 5-Euro-Marke drohen.

Dennoch rät DER AKTIONÄR lediglich mutigen Anlegern mit langem Atem auf dem aktuellen Niveau ein paar Lufthansa-Stücke einsammeln. Wer auf Sicherheit gehen möchte, wartet auf die Überwindung des mittelfristigen Abwärtstrends bei 6,20 Euro. DER AKTIONÄR hat angesichts der bescheidenen Kursaussichten in der aktuellen Ausgabe 29/24 ein Bonus-Zertifikat empfohlen, das ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis hat.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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