Dieses Sprichwort lässt sich aktuell gut auf die Halbleiterbranche übertragen.
Analysten erwarteten das Ende des Chipzyklus – und lagen daneben. Ein neuer marktbeherrschender Wachstumstrend erweckte selbst alte Riesen wieder zum Leben. Die Chiprallye geht weiter – auch bei Intel.
Analysten rechneten mit einen Preisverfall für Grafik- und Speicherchips – zudem war von einem schrumpfenden Smartphone- und Desktop-Markt die Rede. Die Preise bleiben jedoch auch Anfang 2018 stabil und die leicht schrumpfenden Märkte wurden durch neue Wachstumstrends mehr als nur ausgeglichen. Die Halbleiterbranche nimmt jetzt richtig Fahrt auf. Den bedeutendsten Trend innerhalb der Halbleiterbranche liefert dabei der anhaltende Ausbau der Server-Infrastruktur. Unternehmen wie Google, Amazon und Microsoft, aber auch traditionelle Telekommunikationsdienstleister investieren massiv in Cloud-Data-Center.
Was der Data-Center-Boom für die Chipfirmen bedeutet, lässt sich gut an der wirtschaftlichen Entwicklung von Intel veranschaulichen.
Der Umsatz in Intels „Data Center Group“ legte im ersten Quartal um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Das neue Segment steuert mittlerweile 33 Prozent der Erlöse und 58 Prozent des operativen Gewinns bei. Dabei verlässt sich der Chip-Gigant nicht nur auf seine Serverprozessoren, sondern bietet auch Netzwerklösungen, Speicherchips, Chipsätze und Servermainboards an. In Sachen Data-Center ist Intel damit sehr breit aufgestellt.
Das rasante Wachstum der Data Center Group kann das stagnierende Geschäft mit Desktop-Prozessoren leicht ausgleichen. Analysten rechnen damit, dass sich dieser Trend im Laufe des Jahres fortsetzen und sich Intels bilanzielle Situation weiter verbessern dürfte. Für das Gesamtjahr 2018 erwarten die Wall-Street- Experten einen Umsatzzuwachs von 7,8 Prozent auf 67,6 Milliarden Dollar. Aufgrund der teureren Data-Center-Produkte für Unternehmenskunden rechnen einige Analysten zudem mit einem positiven Effekt für die operative Marge. Als Marktführer im Bereich Serverchips dürfte die Entwicklung im Data-Center-Markt daher nicht nur die Bilanz von Intel aufbessern, sondern auch künftig als ordentlicher Kurstreiber dienen.
Blickt man weiter in die Zukunft des Chip-Giganten, gibt es mit dem autonomen Fahren einen weiteren überaus attraktiven Wachstumsmarkt, der die Fortsetzung des Trends ermöglichen dürfte. Mit der Akquisition von MobilEye hat sich Intel auf diesem Zukunftsmarkt bereits stark positioniert.
Die Intel-Aktie bietet solides Wachstum, das aufgrund der Diversität der Produkte und der Ausrichtung auf neue Wachstumsmärkte auch in Zukunft sicher scheint. Dabei ist das Papier mit einer vergleichsweise günstigen Bewertung versehen. Das 18er-KGV beträgt nur 14, das PEG liegt gerade einmal bei 0,8 bei einem vierfachen KUV. Trotz des starken Kursanstiegs wirkt die Chip-Aktie damit noch günstig. Es gilt: dabeibleiben!