Mitten in der Diskussion über Sondersteuern für Profiteure hoher Energiepreise infolge des Ukraine-Krieges hat Totalenergies eine weitere Senkung der Benzinpreise an seinen französischen Tankstellen angekündigt. Vom 1. September bis 1. November sollen sie demnach um 0,20 Euro sinken, gefolgt von der Kürzung um 0,10 Euro bis zum Jahresende.
Zuletzt waren auch in Frankreich die Rufe nach einer sogenannten Übergewinnsteuer laut geworden. Allerdings ist eine solche Steuer nur schwer kalkulierbar.
Die französische Regierung hatte sich zwar nicht hinter die Pläne gestellt, Finanzminister Bruno Le Maire hatte Totalenergies aber ebenso wie das französische Schifffahrts- und Logistikunternehmen CMA CGM aufgefordert, mehr zu unternehmen, um den von steigenden Preisen geplagten Verbrauchern zu helfen. Auch CMA CGM kündigte nun Preissenkungen an, und zwar sollten die Rabatte für Importe aus Asien für französische Kunden steigen.
Aktuell gewährt Totalenergies in Frankreich bereits 0,12 Euro "Sommerrabatt" auf Sprit. Die Aktion läuft vom ersten Juli bis Ende August und sorgt zusätzlich zur staatlichen Senkung des Benzinpreises um 0,18 Euro für Entlastung an der Tankstelle.
Die durch den Ukraine-Krieg stark gestiegenen Öl- und Gaspreise hatten bei Total die Gewinne im ersten Quartal sprudeln lassen: Trotz einer Milliardenabschreibung aufs Russland-Geschäft stand unter dem Strich ein Gewinn von 4,9 Milliarden US-Dollar. Das war fast die Hälfte mehr als im ersten Quartal 2021, in dem sich der Konzern bereits deutlich von seinem Geschäftseinbruch in den Anfängen der Corona-Pandemie erholt hatte.
Die Aktion mit dem Sommerrabatt dürfte gut ankommen, die Auswirkungen auf das Konzernergebnis sollten relativ gering ausfallen. Schnäppchenjäger können indes nicht nur demnächst nach Frankreich zum Tanken fahren, sondern sich auch die mit einem KGV von 5 immer noch sehr günstig bewertete TotalEnergies-Aktie ins Depot legen (Stoppkurs: 39,00 Euro).
Mit Material von doa-AFX
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