Rückenwind für Energietitel wie TotalEnergies oder Equinor: Denn die Zuspitzung im Ukraine-Konflikt hat die Ölpreise am Montag nach oben getrieben. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent stieg um 1,70 Dollar auf 95,24 US-Dollar. Bei einem Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) ging es um 1,21 Dollar auf 92,28 Dollar nach oben.
Weiterhin dominierte der Russland-Ukraine-Konflikt das Geschehen. Die Nachrichtenlage bleibt verworren. Meldungen über ein mögliches Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Joe Biden und Kremlchef Wladimir Putin hatten die Ölpreise zunächst belastet. Der Kreml hat Hoffnungen auf ein baldiges Treffen jedoch gedämpft. "Es gibt so weit keine konkreten Pläne dazu", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Russland hat nach westlichen Angaben etwa 150 000 Soldaten an der Grenze zum Nachbarland Ukraine zusammengezogen. Die US-Regierung warnt weiter eindringlich vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine - möglicherweise in den kommenden Stunden. Russland zählt zu den größten Rohölproduzenten der Welt. Am Markt wird Rohöl daher angesichts des Risikos einer Eskalation des Ukraine-Konflikts mit einem Aufschlag gehandelt.
Russlands nationaler Sicherheitsrat hat Präsident Putin zur Anerkennung der selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk in der Ostukraine aufgefordert. Eine Anerkennung könnte den Konflikt gefährlich anheizen. Zudem nehmen im Osten der Ukraine die Spannungen im Konfliktgebiet Donbass weiter massiv zu.
Ein zweites wichtiges Thema am Ölmarkt sind die Atomverhandlungen mit dem Iran. Spekulationen, dass es bald zu einer Einigung kommen könnte, hatten in der vergangenen Woche die Ölpreise belastet. "Jüngste Nachrichten aus dem Iran lassen daran allerdings Zweifel aufkommen", schreibt Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. So habe das iranische Parlament zuletzt Forderungen aufgestellt, die der Westen kaum erfüllen dürfte, schreibt Fritsch.
Die anhaltend hohen Ölpreise bescheren TotalEnergies und Equinor kräftigen Rückenwind. Beide Blue Chips sind immer noch günstig bewertet und sind auch aus charttechnischer Sicht attraktiv. Dividendenjäger können weiterhin zugreifen. Die Stoppkurse sollten bei 39,00 Euro (TotalEnergies) beziehungsweise 19,00 Euro (Equinor) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX