Der französische Mineralölkonzern TotalEnergies steigt in Indien in ein Großprojekt zur Produktion von klimaneutralem Wasserstoff ein. Dazu wolle sich das Unternehmen zu 25 Prozent an der indischen Gesellschaft Adani New Industries beteiligen, wie die Adani Group am Dienstag mitteilte. Adani New Industries will bis 2030 eine Million Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr herstellen.
Dazu seien in den kommenden zehn Jahren Investitionen von 50 Millionen US-Dollar (48 Milliarden Euro) geplant. Die Kaufsumme für den französisch-indischen Deal wurde am Dienstag nicht genannt.
Indien mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern stößt die weltweit drittgrößte Menge an Treibhausgasen aus. Das Land will bis 2070 Klimaneutralität erreichen. Dazu muss es seine Energieversorgung grundlegend umstellen.
Wenige Tage zuvor wurde bekannt, dass Katar TotalEnergies eine 25-prozentige Beteiligung an einem neuen Flüssiggas-Projekt zugeteilt hat, mit dem das arabische Land seine Exportfähigkeit an Flüssiggas (LNG) erheblich steigern will. Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Staatsbetrieb QatarEnergy werde in einem Viertel des North Field East (NFE) fördern, teilte der französische Energiekonzern am Sonntag mit. Die Exportmenge an Flüssiggas soll dadurch bis 2027 von 77 auf 110 Millionen Tonnen pro Jahr steigen.
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für TotalEnergies von 58 auf 66 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst Henry Tarr hob in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie seine Preis-Annahmen für Öl der Sorte Brent bis 2024 an. Der Öl- und Gas-Sektor biete derzeit die höchsten Erträge seit mehr als einem Jahrzehnt. Shell und TotalEnergies bleiben unter den integrierten Ölkonzernen seine Favoriten.
Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für TotalEnergies auf "Overweight" mit einem Kursziel von 70 Euro belassen. Die Aktie des Energiekonzerns habe sich bereits wieder zum Teil von ihrer Schwäche im Zusammenhang mit einer Fehlinterpretation der Russland-Position erholt, schrieb Analystin Lydia Rainforth in einer am Montag vorliegenden Studie. Der Aktienkurs reflektiere den fairen Wert aber noch längst nicht.
Die Aktie von TotalEnergies hat sich zuletzt im Zuge der hohen Öl- und Gaspreise enorm stark entwickelt. Kurzzeitig gelang sogar der Sprung über das 2018er-Hoch, der nachhhaltige Ausbruch ist aber noch nicht gelungen. Die Aussichten bleiben weiterhin gut, Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.