Der DAX-Konzern Fresenius kann aufatmen. Fresenius muss den US-Generikahersteller Akorn nicht übernehmen. Dies hat das zuständige US-Gericht entschieden. Dieses sah ausreichend Gründe für Fresenius, sich von dem Geschäft zurückzuziehen. Die Aktie von Fresenius reagiert darauf mit einem gewaltigen Kurssprung von knapp neun Prozent und generiert mit dem Sprung über die 90- und 200-Durchschnitte ein Kaufsignal. Fresenius hatte die geplante 4,3 Milliarden Dollar schwere Übernahme im Frühjahr überraschend abgeblasen und schwere Vorwürfe gegen Akorn erhoben. Akorn soll bei der Zulassung von Medikamenten relevanten Tests geschummelt haben. Der US-Konzern bestritt diese und pochte auf die Übernahme. Nun hat Fresenius Recht bekommen, auch wenn Akorn noch in Revision gehen kann. DER AKTIONÄR empfiehlt, insbesondere nach dem jüngsten positiven charttechnischen Signal weiter an Bord zu bleiben.
Zuletzt haben sich auch bereits Analysten positiv zu der Aktie von Fresenius geäußert. Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Fresenius SE auf „Buy" mit einem Kursziel von 80 Euro belassen. Hätte Fresenius den Schaden durch den Marktwertverlust von Akorn tragen müssen, hätte dies Analyst Ulrich Huwald mit einer Belastung von etwa 3 Euro je Aktie eingerechnet. Auch die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für Fresenius auf „Overweight" mit einem Kursziel von 80 Euro belassen.
Das US-Analysehaus Bernstein Research sieht sogar mit einem Kursziel von 83 Euro noch etwas mehr Potenzial. Analystin Lisa Bedell Clive hat die Einstufung für Fresenius auf „Outperform" mit einem Kursziel von 83 Euro belassen. Sie lobte, dass sich die Krankenhaustochter Helios bereits auf das neue Pflegepersonal-Stärkungsgesetz in Deutschland eingestellt habe. Wichtigste Neuerung sei die Loslösung der Pflegekosten vom Vergütungssystem mit Fallpauschalen (DRG), was für die Effizienz von Helios bei den Personalkosten eher von Nachteil sei. Andere Punkte des Programms seien aber vorteilhaft.