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Top-Gewinner Teamviewer: Hoffnung auf Turnaround verleiht Flügel

Top-Gewinner Teamviewer: Hoffnung auf Turnaround verleiht Flügel
Foto: monticello/Shutterstock
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Michael Schröder 31.07.2024 Michael Schröder

Die Quartalszahlen von Teamviewer kommen bei den Börsianern heute richtig gut an. Der Fernwartungsspezialist hat im zweiten Quartal beim operativen Ergebnis besser abgeschnitten als gedacht. Konzernchef Oliver Steil bestätigte zudem die Jahresziele. Die Aktie springt deutlich an. Eine Bestandsaufnahme.

Der Umsatz des Fernwartungsspezialisten stieg um sechs Prozent auf 164,1 Millionen Euro. Ohne Wechselkurseffekte hätte er um neun Prozent zugelegt. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg ebenfalls um sechs Prozent auf 67,5 Millionen Euro. Analysten hatten mit weniger Zuwachs gerechnet. Unter dem Strich fiel der Gewinn mit 26,5 Millionen Euro wegen höherer Steuern schmaler aus als ein Jahr zuvor mit 34,0 Millionen Euro.

Vor allem mit größeren Kunden konnte Teamviewer seine Geschäfte trotz trüber Wirtschaftsstimmung deutlich ausbauen. „Insbesondere im industriellen Umfeld gab es ein hohes Interesse an unseren Software-Lösungen, und Kunden schließen vermehrt Verträge mit längeren Laufzeiten ab", sagte Konzernchef Oliver Steil laut Mitteilung

AKTIONÄR-Leser wissen: Teamviewer ist einer der größten Anbieter von Fernwartungssoftware, die in Unternehmen unter anderem dazu genutzt wird, sich auf die Bildschirme der Mitarbeiter einzuwählen, um eine Serviceanfrage zu lösen. Über diesen Weg kann man auch an sensible Informationen gelangen. Teamviewer betonte, die interne IT-Umgebung des Unternehmens sei komplett unabhängig von der Produktumgebung. Hintergrund: Das Unternehmen setzt auf eine strikte Trennung zwischen der Unternehmens-IT, der Produktionsumgebung und der Verbindungsplattform.

Die Ziele für das Gesamtjahr bestätigte Steil. Aufs Jahr gesehen peilt er weiter mindestens 43 Prozent (Vorjahr: 42 Prozent) operative Marge bei einem Umsatz zwischen 660 und 685 Millionen Euro (Vorjahr: 626,7 Millionen Euro) an. Das wäre ein währungsbereinigter Erlösanstieg zwischen sieben und elf Prozent. Am Ende würde das auf ein KGV von 13 herauslaufen, das im kommenden Jahr auf 11 fallen könnte.

Für das Erreichen der Profitabilitätsziele ist im zweiten Halbjahr eine sichtbare Steigerung nötig. Das war aber auch so geplant: Teamviewer hat in der ersten Jahreshälfte bereits Investitionen in Marketing und Vertrieb hochgefahren. Der reduzierte Umfang des Sponsorenvertrags mit dem englischen Fußballclub Manchester United dürfte sich hingegen erst im zweiten Halbjahr mit Einsparungen beim operativen Ergebnis positiv bemerkbar machen. „Das zweite Quartal ist ein wenig besser gelaufen als gedacht, aber die zwei umsatzstärkeren Quartale kommen noch“, sagte Konzernchef Steil gegenüber der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Teamviewer (WKN: A2YN90)

Ein Blick auf den Chart zeigt: Im Oktober 2023 startete der Titel eine mehrmonatige Aufwärtsbewegung, die ihn im August auf ein Hoch bei 17,74 Euro führte. Im Anschluss ging es wieder bis an die 10-Euro-Marke abwärts – auch, weil das Unternehmen es in den vergangenen Quartalen nicht geschafft hat, seine PS auf die Straße zu bringen.

„Anleger behalten die Aktie des Spezialisten für Fernwartungssoftware auf der Watchlist und warten ab, bis sich sowohl operativ als auch aus charttechnischer Sicht ein Turnaround ergibt. Gut möglich, dass dieser mit den Halbjahreszahlen Ende Juli eingeläutet wird“, lautete das AKTIONÄR-Fazit im Frühjahr. Mit Blick auf die bestätigten Jahresziele scheint dieser tatsächlich zu gelingen. Nächster Halt: 15 Euro.

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