Der norwegische Maschinenbauer Tomra Systems hat zwar alles in allem ein gutes erstes Quartal hingelegt. Doch die Profitabilität in den Divisionen Recycling und Food ließ aufgrund geringerer Volumen zu wünschen übrig. Doch es lohnt sich ein detaillierterer Blick auf die Zahlen, denn ein Sondereffekt sorgt für die große Diskrepanz zwischen den Ergebniskennziffern und den Markterwartungen.
Die Erlöse verharrten im ersten Quartal mit 3,32 Milliarden Norwegische Kronen (knapp 283 Millionen Euro) auf Vorjahresniveau, womit Tomra Systems etwas besser als der Konsens abgeschnitten hat. Das bereinigte EBITDA in Höhe von 186 Millionen Kronen verfehlte die Schätzung in Höhe von 271 Millionen Kronen allerdings deutlich. Unter dem Strich verdiente Tomra Systems nur 0,10 Kronen je Aktie.
Doch der Teufel liegt im Detail: Die laufenden Kosten der Gruppe wurden durch einen einmaligen Effekt belastet. Die eigentliche Abweichung beim EBITDA im Vergleich zur Prognose ist dadurch deutlich geringer.
Zugegeben: Die Profitabilität im ersten Quartal hat dennoch enttäuscht. Das ändert allerdings nichts an der hohen Nachfrage nach den Sammel- und Sortierlösungen der Norweger: Tomra Systems sitzt auf einem Rekordauftragsbestand in Höhe von 2,84 Milliarden Kronen (Summe aus den Aufträgen der Divisionen Recycling und Food).
"Mit Blick auf die Zukunft haben wir einen rekordverdächtigen Auftragsbestand in den Bereichen Recycling und Food, neue DRS-Märkte (Anm. d. Red.: Pfandrücknahmesystem-Märkte), die ihre Inbetriebnahme für Ende 2024 und Anfang 2025 angekündigt haben und ein aufregendes neues Technologieportfolio, das wir unseren Kunden in allen drei Geschäftsbereichen anbieten können", blickt Tomra-Chefin Tove Andersen zuversichtlich in die Zukunft. "Wir freuen uns auch, zwei bedeutende Abnahmevereinbarungen für Tomra Feedstock mit OMV und Borealis bekannt zu geben, um sie mit einem stabilen Materialfluss für ihre Recyclingprozesse zu versorgen."
Die Margen-Enttäuschung überwiegt. Im frühen Handel verliert die Aktie von Tomra Systems gut zehn Prozent an Wert. Inkludiert in dem Kursverlust ist allerdings auch der Dividendenabschlag - 1,95 Kronen haben die Norweger an ihre Anteilseigner ausgeschüttet. Ausgehend vom gestrigen Schlusskurs in Oslo entsprach dies einer Dividendenrendite in Höhe von 1,3 Prozent.
Die geringe Profitabilität im ersten Quartal drückt auf die Stimmung. Die Aussichten, der Auftragsbestand und die enorme Innovationskraft des Unternehmens sprechen allerdings klar für Tomra Systems. Anleger mit Weitblick nutzen den Kursrücksetzer zum Einstieg. Übrigens: Tomra Systems ist Teil des Zero Plastic Index des AKTIONÄR. Wer also breit gestreut im Recycling-Markt investieren will, greift zum Index-Zertifikat mit der WKN DA0AB3 auf das Aktienbarometer.
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