Zuerst waren es nur von Medien verbreitete Vermutungen. Mittlerweile hat das Weiße Haus in Washington die übereinstimmenden Medien-Berichte bestätigt. Geimpfte Personen aus der Europäischen Union und aus Großbritannien sollen bald wieder in die USA einreisen dürfen. Der Schritt werde aber erst ab November greifen. Die Aktien von Lufthansa, Fraport, TUI und Co widersetzen sich dem schwachen Markt deutlich.
Der weitgehende Einreisestopp in die Vereinigten Staaten war zu Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump verhängt und bisher von seinem Nachfolger Joe Biden aufrechterhalten worden. Unter anderem aus der Reisebranche wurde schon lange eine Lockerung zumindest für gegen das Coronavirus geimpfte Reisende gefordert.
Die bisherigen Reisebeschränkungen besagen, dass nur US-Bürger und Besitzer einer Green Card sowie deren Familienmitglieder in die USA einreisen dürfen, wenn sie sich in den vergangenen 14 Tagen in der EU oder Großbritannien aufgehalten haben. Alle anderen brauchen eine spezielle Erlaubnis.
In Zukunft müssen US-Reisende vor dem Flug einen Impfnachweis sowie einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als drei Tage sein darf, sagte der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeff Zients. Er verkündete die neuen Richtlinien. Zudem sollen die Testregeln für ungeimpfte amerikanische Staatsbürger verschärft werden. Sie müssen innerhalb eines Tages vor ihrer Rückkehr in die USA sowie nach ihrer Ankunft zu Hause getestet werden. Vollständig geimpfte Passagiere müssen nicht unter Quarantäne gestellt werden, sagte Zients.
Die EU hatte die Mitgliedsstaaten bereits im Sommer aufgefordert, Beschränkungen für Reisende aus den USA und mehreren anderen Ländern schrittweise aufzuheben. Deutschland hatte daraufhin Einreisen unter anderem aus den USA "zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus" wieder erlaubt. Die US-Regierung hielt jedoch im Juli unter Verweis auf die ansteckendere Delta-Variante an den Einschränkungen fest.
Die nun offenbar nahenden Lockerungen beflügeln die Aktien der Reisebranche. Fluggesellschaften wie Lufthansa, Air France-KLM, Ryanair und British-Airways-Mutter IAG legen in ansonsten schwachem Marktumfeld um bis zu zehn Prozent zu. Auch Flughafen-Betreiber Fraport gehört im MDAX zu den stärksten Werten. Im DAX liegt die Aktie von Triebwerksbauer MTU Aero Engines mit gut zwei Prozent an der Spitze der Tagessieger. DAX-Neuling Airbus kann seine Verluste deutlich verringern. Auch TUI-Papiere hangeln sich wieder in die Pluszone.
Die Reisebranche sehnt die Öffnung der lukrativen Transatlantik-Routen herbei. Vor allem Airlines wie Lufthansa und IAG gehören zu den größten Profiteuren. Insgesamt bleibt die Branche jedoch im Griff der Corona-Pandemie. Jeder Rückschlag bei der Bekämpfung der Virus-Krankheit belastet die Geschäfte. Die Aktien bleiben höchstens für mutige Anleger interessant. Lediglich Fraport und Airbus stehen auf den Empfehlungslisten des AKTIONÄR.
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(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.