Die Turbulenzen am Gesamtmarkt haben sich bei Thyssenkrupp in den vergangenen Tagen nicht bemerkbar gemacht. Vielmehr hat die Aktie in der Hoffnung auf ein mögliches Pandemie-Ende und eine Belebung der Konjunktur wieder klar zweistellige Kurse erreicht. Neue Fantasie kommt aus dem Wasserstoff-Geschäft.
So hat Thyssenkrupp am Montag einen Großauftrag für die Tochter Uhde Chlorine Engineers vermeldet. Diese soll für den Energieriesen Shell eine 200-Megawatt-Anlage für die Produktion von grünem Wasserstoff aus Standardmodulen bauen. Ein Auftragsvolumen wurde nicht genannt, die Anlage im Hafen von Rotterdam soll aber 2024 in Betrieb gehen und Strom aus einem Offshore-Windpark beziehen.
IPO möglich
Noch mehr Fantasie als neue Aufträge in dem Bereich liefert aber der geplante Börsengang von Uhde Chlorine Engineers. Noch diese Woche am Donnerstag, 13. Januar, will der MDAX-Konzern auf einem Kapitalmarkttag über die Pläne informieren. Details, ob es wirklich zum IPO kommt, wann es so weit sein könnte und welches Volumen angestrebt wird, könnten dann genannt werden. Die hohe Bewertung von Pure Playern aus dem Bereich wie ITM Power oder Nel schafft jedenfalls viel Fantasie.
Das sieht auch Baader-Bank-Experte Christian Obst so. Der erwartete Börsengang von Uhde sei eine Stütze für seine Kaufempfehlung von Thyssenkrupp. Der MDAX-Konzern hält derzeit zwei Drittel an der Tochter. Obst sieht den fairen Wert der Aktie deshalb erst bei 16 Euro.
Mehrere Punkte sprechen aktuell für Thyssenkrupp. Eine Belebung der Konjunktur, das IPO des Wasserstoff-Geschäfts und möglicherweise auch neue Pläne für den Stahl könnten der Aktie Schwung verleihen. Spekulative Anleger können aktuell weiter zugreifen.