Die Erholungsrallye an den Börsen hat sich bei ThyssenKrupp deutlich niedergeschlagen. Vom Tief Mitte Mai bei 3,95 Euro hat sich die Aktie in der Spitze mehr als verdoppelt. Doch die Angst vor einer zweiten Welle und die Ankündigung neuer Zölle für Europa durch US-Präsident Donald Trump hat die Stimmung an den Börsen wieder kippen lassen. Die ThyssenKrupp-Aktie leidet.
Vom Hoch bei 7,94 Euro hat der Kurs bereits wieder knapp 25 Prozent an Wert verloren. Diese Sprünge zeigen, wie hoch die Unsicherheit beim Industriekonzern nach wie vor ist. Noch immer lässt sich nicht seriös vorhersagen, ob der Umbau erfolgreich umgesetzt werden kann oder ob die Milliarden aus dem Verkauf der Aufzugssparte vorher durch Corona-Pandemie und hausgemachte Probleme aufgezehrt werden.
Für die verbleibenden Sparten arbeitet ThyssenKrupp derweil weiterhin an einer tragfähigen Lösung für die Zukunft. Während sich Salzgitter nach wie vor gegen eine deutsche Stahlfusion ausspricht, wurden nun aus Finanzkreisen wieder Gerüchte bezüglich des Stahlhändlers Klöckner & Co laut. Nachdem der Konzern in dieser Woche mit einer optimistischen Prognose überzeugt hatte, könnte ThyssenKrupp erneut einen Zusammenschluss mit dem eigenen Werkstoffgeschäft erwägen – zumal Klöckner nach wie vor weit unter Buchwert notiert und somit zu einem attraktiven Preis zu haben sein könnte.
Die Volatilität bei ThyssenKrupp dürfte hoch bleiben. Nachdem sich auch das Chartbild und das Marktumfeld wieder eingetrübt haben, sollten Anleger die Risiken vorerst weiter meiden und an der Seitenlinie bleiben.