Seit gestern ist ThyssenKrupp nicht mehr im DAX notiert. Der Traditionskonzern musste den Leitindex nach 31 Jahren verlassen und in den MDAX wechseln. Direkten Einfluss auf den Kursverlauf hatte der Abstieg keinen. Für deutlich mehr Bewegung dürfte die mögliche Abspaltung der Aufzugssparte sorgen. Zudem gibt es eine frische Kaufempfehlung.
Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Thyssenkrupp auf "Buy" mit einem Kursziel von 16 Euro belassen. Der europäische Stahlsektor leide weiterhin unter einer schleppenden Nachfrage, stemme sich der Situation aber mit angekündigten Kapazitätskürzungen entgegen, so Analyst Alan Spence.
Angesichts einer saisonal bedingt anziehenden Nachfrage, niedrigeren Rohstoffpreisen und einer möglichen Einigung bei den Handelskonflikten bleibt der Experte im vierten Quartal recht positiv für den DAX-Absteiger gestimmt.
Neben der operativen Entwicklung dürfte vor allem die zuletzt viel diskutierte Abspaltung der Aufzugssparte die Schlagzeilen und den Kursverlauf bestimmen. Konzernchef Guido Kerkhoff muss sich entscheiden. Mehr Geld, mehr Mitbestimmung oder schnelle Kasse – eine schwierige Entscheidung. Der Ausgang ist noch immer völlig offen.
Die Aktie hat im Umfeld der jüngsten Spekulationen eine erste Gegenbewegung auf die mehrmonatige Talfahrt auf das Parkett gelegt, ist zuletzt aber in den Konsolidierungsmodus übergegangen. Erst wenn die Aktie den Widerstand um 13,25 Euro nachhaltig überwinden kann, könnte sich die noch junge Aufwärtsbewegung in Richtung 16 Euro fortsetzen. Risikofreudige Anleger setzen unverändert auf steigendende Kurse bei dem ehemaligen DAX-Konzern.