Dem Traditionskonzern ThyssenKrupp könnte laut einem Pressebericht noch vor dem Wochenende ein Angebot für die komplette Stahlsparte ins Haus flattern. Das britische Unternehmen Liberty Steel wolle für das gesamte Stammgeschäft des MDax -Unternehmens am Freitag eine Offerte abgeben, so der Spiegel am Donnerstagabend unter Berufung auf eigene Informationen. Die ThyssenKrupp-Aktie springt an.
Mehrere Interessenten
Nach dem milliardenschweren Verkauf der Aufzugssparte würde sich der Ruhrgebietskonzern damit auch von seinen Wurzeln trennen. Auch die indische Tata-Gruppe sowie der schwedische SSAB-Konzern gehörten zu den Interessenten, hieß es in dem Bericht.
Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz hatte bislang offen gelassen, wie sie die Probleme des Unternehmens im Stahlbereich lösen will, ob zum Beispiel durch eine Fusion mit einem Partner, einen Minderheitsanteil oder einen Komplettverkauf. Mitte Mai hatte sie gesagt, dass es dabei keine "Denkverbote" gebe.
Einer nachhaltigen, sinnvollen Lösung für die kriselnde Stahl-Sparte von ThyssenKrupp wird seit längerem herbeigesehnt. Die Ungewissheit hat den Aktienkurs in den letzten Monaten massiv belastet. Nachbörslich gewinnt der MDAX-Wert nach dem Bericht knapp sechs Prozent. Mutige Trader können eine kleine Position eingehen, für einen langfristig angelegten Einstieg ist es zu früh.
(Mit Material von dpa-AFX)