Die Aufzugssparte von ThyssenKrupp steht seit Wochen im Schaufenster. Inzwischen ist klar, dass das Interesse an der Konzernperle gewaltig ist. Sowohl Wettbewerber wie auch Finanzinvestoren wollen Offerten abgeben. Das könnte den Preis in die Höhe treiben. Nun soll auch der Staatsfonds von Abu Dhabi interessiert sein.
Wie die Financial Times berichtet, will der Fonds gemeinsam mit den Finanzinvestoren Advent und Cinven ein Angebot für ThyssenKrupp Elevator abgeben. Die Gruppe sei für eine milliardenschwere Übernahmeschlacht gerüstet – auch die ThyssenKrupp-Rivalen Kone und Hitachi wollen demnach ein Angebot abgeben. Hinzu kämen weitere Finanzinvestoren wie Carlyle, CVC oder KKR, die noch entsprechende Optionen ausloten würden. EQT aus Schweden sei dagegen aus dem Rennen.
Laut dem Medienbericht könnte die Sparte für ThyssenKrupp sogar mehr als 18 Milliarden Euro bringen. Der Industriekonzern dürfte sich inzwischen vom Gedanken an einen Börsengang der Tochter verabschiedet haben – zu lukrativ scheint der Verkauf. Offen bleibt aber, mit welcher Beteiligung ThyssenKrupp an Bord bleibt. Zudem muss die Frage geklärt werden, ob ein Verkauf an einen Wettbewerber kartellrechtlich möglich wäre.
Ein Verkauf an Finanzinvestoren wäre aus Wettbewerbssicht unbedenklich. Das bringt die Scheichs von Abu Dhabi mit ihren Partnern in eine gute Position. Bei einer Bieterschlacht könnte die Aufzugssparte für ThyssenKrupp tatsächlich noch mehr Geld erlösen als erwartet. Die Tochter ist alleine wohl doppelt so viel wert wie das gesamte Konglomerat. Mutige Anleger setzen trotz der operativen Probleme des Konzerns darauf, dass diese Bewertungslücke verkleinert wird.