Die Stahlsparte von ThyssenKrupp steht noch immer vor einer ungewissen Zukunft. Das Synergiepotenzial bei einem Zusammenschluss wäre jedenfalls gewaltig. So könnte eine Fusion mit dem schwedischen Rivalen SSAB Synergien von mehr als 500 Millionen Euro jährlich bringen.
Ein Zusammenschluss von ThyssenKrupp und SSAB biete die meisten Synergien unter den verschiedenen Optionen in Europa, sagte ein Insider zur Nachrichtenagentur Reuters. Das Einsparpotenzial von mehr als 500 Millionen Euro wäre damit auch größer als ThyssenKrupp und Tata Steel bei ihrer angestrebten Fusion angepeilt hatten, die vergangenes Jahr an kartellrechtlichen Bedenken der EU gescheitert war.
Während das Angebot von Liberty Steel nach wie vor auf wenig Gegenliebe vor allem bei den Arbeitnehmern stößt, könnte sich ThyssenKrupp laut dem Bericht vorstellen, bei einem Deal mit SSAB auch in die Minderheit zu gehen. Die Schweden wiederum haben allerdings noch Bedenken wegen der Pensionsverpflichtungen und haben noch nicht fest entschieden, ob man einen Deal ernsthaft verfolgen wolle.
ThyssenKrupp und SSAB kämen laut Jefferies zusammen auf einen Marktanteil in Europa von etwa elf Prozent. Allerdings hat SSAB auch weiter ein Auge auf die europäischen Aktivitäten von Tata Steel geworfen. Kommt es hier zu einer Einigung, wäre der Deal mit ThyssenKrupp vom Tisch.
Es bleibt spannend, wie es mit der Stahlsparte weitergeht. Eine Einigung könnte dem MDAX-Titel Rückenwind verleihen. Bis dahin bleibt aber noch ein weiter Weg. Hinzu kommt, dass ThyssenKrupp sein Herzstück verlieren würde – es bleibt offen, wofür der Konzern künftig stehen will. Anleger bleiben an der Seitenlinie.