Stahl bleibt ein schwieriges Geschäft. Doch der Weltmarktführer ArcelorMittal hat im abgelaufenen Quartal zumindest eine Erholung verspürt und konnte das Minus deutlich reduzieren. Es bleibt aber noch ein weiter Weg, auch für die deutschen Wettbewerber wie ThyssenKrupp.
Insbesondere aus der Autoindustrie habe sich die Nachfrage im dritten Quartal zum Vorquartal wieder erholt, teilte ArcelorMittal bei der Veröffentlichung der Zahlen mit. Die Nachfrage liege aber noch weit unter dem normalen Niveau und die weitere Entwicklung bleibe unsicher.
Der Umsatz von ArcelorMittal sank gegenüber dem Vorjahr um knapp 20 Prozent auf 13,3 Milliarden Dollar, das EBITDA ging um 15 Prozent auf 901 Millionen Dollar zurück. Allerdings lagen die Zahlen spürbar über denen des zweiten Quartals und über den Erwartungen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 261 Millionen Dollar in den Büchern – vor einem Jahr waren es noch vor der Corona-Krise minus 539 Millionen Dollar.
Die Erholung der Wirtschaft nach den Lockdowns macht sich auch bei den Stahlkonzernen bemerkbar. Hohe Verluste stehen allerdings unter dem Strich noch immer zu Buche – das haben auch Aussagen von Wettbewerber Salzgitter bereits gezeigt. Für Entwarnung ist es deshalb noch zu früh. Hinzu kommt, dass in den kommenden Jahren enorme Investitionen für die Erfüllung der anspruchsvollen Klimaziele anstehen.
Anleger sollten bei den Stahlherstellern deshalb weiter abwarten. ArcelorMittal steht nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Bei ThyssenKrupp kommt zudem noch der problematische Umbau hinzu.
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