Eine negative Studie von Morgan Stanley hatte die Aktie von ThyssenKrupp am Donnerstag im frühen Handel unter Druck gebracht. Doch der MDAX-Titel hat die Verluste schnell wieder wettgemacht und damit ein starkes Zeichen gesetzt. Derweil will eine Tochter des Konzerns in China expandieren.
Der Stoßdämpferhersteller Bilstein, der zu ThyssenKrupp gehört, will seine Produktionskapazitäten für elektronisch verstellbare Dämpfersysteme in China ausbauen, nachdem es mehrere Aufträge von chinesischen E-Auto-Herstellern gegeben habe. Die neue Produktion soll an einem bestehenden Standort der Autosparte von ThyssenKrupp in Changzhou aufgebaut werden.
Morgan Stanley rät ab
Auf den Kurs drückte am Morgen derweil die Abstufung von Morgan Stanley von „Underweight“ auf „Equal Weight“, auch wenn das Kursziel von 6,20 auf 8,10 Euro angehoben wurde. Das Risikoprofil von ThyssenKrupp sei nun negativ verzerrt, so Analyst Alain Gabriel.
Der gescheiterte Verkauf der Stahlsparte an Liberty Steel könnte das Bewusstsein für die Risiken des Umbaus am Markt wieder verstärken. Zudem werde das verbleibende Geschäft inzwischen mit einem Bewertungsaufschlag zu den Wettbewerbern gehandelt. Gleichzeitig rechnet Gabriel aber damit, dass ThyssenKrupp beim bereinigten EBITDA 2021 das Vor-Corona-Niveau übertreffen und die konservativen Schätzungen schlagen werde. 2022 könnte die anhaltende Erholung der Automotive- und Maschinenbau-Endmärkte für weiteren Schwung sorgen.
Die Risiken bei ThyssenKrupp sind in der Tat nicht zu vernachlässigen. Doch die Erholung der Stahlbranche und Erfolge beim Umbau könnten dennoch für weiter steigende Kurse sorgen. DER AKTIONÄR meint: Spekulative Anleger lassen die Gewinne der vergangenen Wochen laufen.