Die Übernahmeschlacht um die Aufzugssparte von ThyssenKrupp ist in vollem Gang. Neben mehreren Finanzinvestoren hat vor allem der finnische Wettbewerber Kone immer wieder ernsthaftes Interesse signalisiert. Jetzt lockt der Rivale ThyssenKrupp mit einer möglichen milliardenschweren Vorabzahlung.
Drei Milliarden Euro könnte Kone an ThyssenKrupp im Voraus zahlen, sagte ein Insider zu Reuters. Die Finnen wollen damit die Bedenken einer langwierigen kartellrechtlichen Prüfung zerstreuen. Sollte der Deal an einem Veto der EU scheitern, wird die Vorabzahlung als eine Art Break-up-Fee behandelt, die ThyssenKrupp behalten kann. Gelingt der Zusammenschluss, würden die Milliarden mit dem Kaufpreis verrechnet.
Für ThyssenKrupp hätte dies den Vorteil, dass die klammen Kassen schnell aufgebessert werden könnten. Ob Kone mit einem solchen Vorstoß interessierte Finanzinvestoren wie Blackstone, Carlyle oder ein Konsortium aus Advent, Cinven und dem Staatsfonds von Abu Dhabi ausstechen kann, bleibt aber offen. Denn auch hier wäre eine Prüfung der Wettbewerbsbehörden nicht kritisch – das Geld könnte schnell fließen. Laut Berichten könnte eine Entscheidung im Januar fallen.
Eine Vorabzahlung von Kone wäre bei einem Zuschlag für die Finnen aufgrund der angespannten Lage bei ThyssenKrupp sicher erfreulich. Doch entscheidend bleibt vorerst, welcher Bieter wie viel Geld für die Aufzüge in die Hand nehmen will. Mutige Anleger setzen weiter darauf, dass die Bewertungslücke zwischen Mutter und Tochter verringert wird.