Im schwachen Marktumfeld gerät auch die Aktie von ThyssenKrupp erneut unter Druck. Die Papiere des MDAX-Konzerns fallen wieder unter die 7,00-Euro-Marke. Derweil arbeitet der Konzern weiterhin an einer Lösung für das angeschlagene Stahlgeschäft. Einfach wird das nicht, das untermauert nun eine Warnung der IG Metall.
„Wenn man den Stahl herausnimmt, zerfällt der Konzern“, sagte IG-Metall-Hauptkassierer Jürgen Kerner im Club Wirtschaftspresse in München. Kerner, der auch im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp sitzt, geht damit auf Konfrontationskurs mit Konzernchefin Martina Merz. Diese will das kriselnde Stahlgeschäft wenn möglich durch Partnerschaften stärken, schließt einen Verkauf der Sparte aber explizit nicht aus.
Kerner wirbt einmal mehr für eine innerdeutsche Konsolidierung mit Salzgitter. „Wir erwarten, dass das unter Federführung von ThyssenKrupp passiert.“ Eine Fusion im Ausland – zuletzt wurde der schwedische Wettbewerber SSAB als Interessent genannt – sei gefährlich. „Sonst wird es ein Blutbad geben“, sagte Kerner.
Bei ThyssenKrupp zeigt sich einmal mehr, wie schwer Veränderungen angesichts der zahlreichen Interessen sind. Unstrittig ist aber, dass eine Lösung für die zahlreichen Krisenherde her muss. Noch ist weiter offen, wann es dazu kommt und wie diese aussieht. Anleger gehen das Risiko nicht ein und bleiben an der Seitenlinie.