Der tiefgreifende Umbau von ThyssenKrupp schreitet voran. Vor allem für den Stahl ist der Industriekonzern auf der Suche nach einer Lösung. Doch die Suche nach einem Partner gestaltet sich als schwierig, zumal viele Interessen unter einen Hut zu bringen sind. Arbeitnehmer und Großaktionäre haben hier teils unterschiedliche Ansichten. Der Großaktionär Cevian hat einen Favoriten.
Der schwedische Wettbewerber SSAB wäre laut Cevian der finanziell stärkste Partner, berichtet Reuters unter Berufung auf Insider. Dies habe der Finanzinvestor auch in einem für die Führung von ThyssenKrupp erarbeiteten Papier festgehalten, das mehrere Szenarien beleuchtet. Eine konkrete Empfehlung für einen Fusionspartner gebe Cevian aber nicht. ThyssenKrupp solle seine Verhandlungsposition nicht schwächen und sich alle Möglichkeiten offenhalten.
Um die Schwäche im zyklischen Stahlgeschäft zu überwinden, sucht ThyssenKrupp eine tragfähige Lösung für den Bereich. Nach dem Platzen der Tata-Fusion im vergangenen Jahr bleibt das aber ein schwieriges Unterfangen. Der deutsche Wettbewerber Salzgitter zeigt weiter wenig Bereitschaft für eine deutsche Stahl AG. Ein Zusammenschluss mit einem ausländischen Wettbewerber könnte bei den mächtigen Gewerkschaften für Gegenwind sorgen.
Ein Zusammenschluss mit SSAB könnte die Position von ThyssenKrupp stärken und würde die überfällige Konsolidierung in der Branche voranschreiten lassen. Doch ob ein Deal zustande kommt, ist weiter völlig offen. Das Risiko bei der Aktie bleibt hoch, Anleger sollten an der Seitenlinie abwarten.