In den vergangenen Jahren haben die Aktien der Stahlkonzerne nicht gerade zu den Lieblingen der Anleger gehört. Kein Wunder, schließlich befanden sich die Stahlpreise auf Talfahrt und Überkapazitäten kennzeichneten den Markt. Doch allmählich kehrt Besserung ein. Die Aktien jedenfalls scheinen eine Trendwende zu spielen.
Die Aktien von Klöckner & Co (KlöCo) sowie Salzgitter gehören heute zu den Favoriten der Anleger im MDAX. Als Kurstreiber dienen positive Analystenkommentare zu den beiden Stahlunternehmen, deren Aktien im vergangenen Jahr der Marktentwicklung hinterhergehinkt waren.
Noch immer ein Verkauf?
Die Schweizer Großbank UBS beließ Klöckner & Co zwar auf „Sell“, strich die Aktie aber von ihrer „Least Preferred List“ innerhalb der Metall- und Bergbaubranche. Das Papier des Stahlhändlers habe sich in den vergangenen drei Monaten schlechter entwickelt als der europäische Stahlsektor, schrieb Analyst Myles Allsop in einer Studie. Für Salzgitter blieb die Empfehlung ebenfalls „Sell“. Der Experte nahm die Aktie aber in die „Most Preferred List“ auf. Der Stahlkonzern dürfte am meisten vom gegenwärtigen konjunkturellen Umfeld profitieren, hieß es zur Begründung. Zudem sei dort ein weitgreifendes Umbauprogramm im Gange.
Etwas Unterstützung kam auch vom Stoxx Europe 600 Basic Resources, der um 0,74 Prozent zulegte. Der Branchenindex für rohstoffabhängige Konzerne enthält zwar nicht KlöCo und Salzgitter, aber neben etlichen Bergbau-Gesellschaften auch die Stahlkocher ArcelorMittal und Voestalpine.
Aus charttechnischer Sicht sehen sowohl die Titel von Klöckner & Co als auch von Salzgitter vielversprechend aus. Da Salzgitter das vergangene Jahr mit einem Minus abschloss und Klöckner & Co mit Plus elf Prozent auch deutlich hinter der Performance des MDAX zurückgeblieben ist, haben beide Aktien noch Nachholpotenzial. Mit einem Engagement setzen Anleger auf eine Wende bei den Stahlaktien.
(mit Material von dpa-AFX)